Gottes Bodenpersonal Alte WTV-Turnhalle wird zur Luxusherberge für Pilger

Wermelskirchen · Dass die alte WTV-Turnhalle an der Stockhauser Straße als "Luxusunterkunft" und "Fünf-Sterne-Herberge" bezeichnet wird, kommt sicherlich äußerst selten vor. 58 Teilnehmer der "Straelener Herbstwallfahrt" machen dort seit gestern Abend Station. Die Pilger sind seit Montag unterwegs von Marienheide bis Altenberg und nutzten die Halle als Nachtlager. Nach der ersten Nacht im Wipperfürther EvB-Gymnasium startete die Tagestour der Gruppe am Dienstag entlang der Neye-Talsperre Richtung Egen und an der Bever-Talsperre vorbei nach Hückeswagen, wo sie in der Fußgängerzone am frühen Abend mit einem heftigen Regenschauer empfangen wurde.

 Übernachtet seit gestern in der ehemaligen WTV-Turnhalle: die 58-köpfige Pilgergruppe aus Straelen.

Übernachtet seit gestern in der ehemaligen WTV-Turnhalle: die 58-köpfige Pilgergruppe aus Straelen.

Foto: Singer

"Das war der Begrüßungssegen", nahm es der Pilgervater positiv christlich auf. In der Mehrzweckhalle im Brunsbachtal war das zweite Nachtlager. Es herrschte eine spürbare Harmonie und ein familiäres Miteinander innerhalb der Gruppe, was auch die Besucher zu spüren bekamen. Besonders die bunt gemischte Truppe quer durch alle Altersklassen war außergewöhnlich. Hier waren Oma-Opa-Enkelgespanne, Einzelpersonen, Kinder und Rentner bestens integriert. Christine Schulte wanderte mit ihrem Sohn Kilian (18) schon zum achten Mal mit.

"Das ist eine tolle Auszeit", sagte die Mutter, der besonders die morgendlich individuell gestalteten Messen in den Turnhallen gut gefallen. Dazu wird die Pilgergruppe von Pastor Ludwig Verst und einem indischen Kollegen begleitet. "Die Nähe zu den Leuten bekommt man nie so wie hier. Das ist viel intensiver", sagte Verst. Das bestätigte Margret Frings-Dapprich, die sich der Wallfahrt zum ersten Mal angeschlossen hatte.

"Zuerst hatte ich Angst, weil alle fremd waren. Aber ich fühle mich aufgehoben und angenommen", sagte die 75-Jährige voll Dankbarkeit. Am Abend wurden Postkarten an all diejenigen geschrieben, die nicht mehr mit auf Pilgertour gehen können. In Wermelskirchen übernachtet die Gruppe von Mittwoch bis Freitagmorgen in der alten WTV-Halle. "Als Auflage müssen wir rund um die Uhr Brandwache halten", schilderte Toni von Pluto die Sicherheitsbestimmungen, die sich verschärft haben.

Aber auch das meistert die Gruppe als Team. Alles unter dem diesjährigen christlichen Motto der Wallfahrt: Neue Horizonte.

(RP)
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