Die beiden Komiker nahmen zur (Schaden)Freude vieler Eltern die Kinder und Jugendlichen aufs Korn, setzten ihre satirische Reise fort zu den gestressten Eltern, die auch nicht besser sind, und landeten beim Ehepaar, das so seine liebe Not mit der ehelichen Liebe im Laufe der Jahre bekommt. Kein Wunder, dass dabei Jung und Alt mitleiden und mitlachen konnten.

Ob es der knatschige Dreijährige im Supermarkt war, der sich unbedingt Süßigkeiten erschreien wollte, die zickige 13-Jährige, die ihre Mutter "nur noch peinlich fand", oder der 15-jährige Gernegroß, der bei seinen Eltern nicht mehr den Mund auf bekam - das kannten alle aus eigener Erfahrung. Herrlich auch, wenn "der zu weiche Stuhl des Säuglings" zum Hauptgesprächsthema der frisch gebackenen Eltern wird oder die selbstverständliche Hochbegabtheit des Sprösslings ihm schon mit drei Monaten an der Nasenspitze anzusehen ist. In jeder dieser überspitzten Szenen war viel (eigene?) Realität zu erkennen.

Die Besucher gingen mit und bildeten etwa spontan vier Chöre, die zusammen einen fantastischen Hip-Hop-Song mit Standardsprüchen des Ehealltags "Wisch mich!", "Nie rufst du mich an", "Iiii, das mag ich nicht!" und "Wollen wir nicht mal wieder?" auf die Beine stellten. Das alles machte diese Comedy authentisch und lebensnah. Mehr noch: Mit augenzwinkernden Tiefgang scheuten sich die beiden auch nicht, das "heiße Eisen" erlahmender Sexualität im Eheleben durch den Kakao zu ziehen. Und dabei stets auch immer wieder auf den Schlüssel zu einem guten Verständnis in der Ehe hinzuweisen: stetige Kommunikation zwischen Mann und Frau.

"Die beiden bringen Komik, ohne unter die Gürtellinie zu gehen", sagte Silke Lissner von der Gemeinde. Die Gemeinde hatte das Ehepaar eingeladen, um analog zur besonderen Woche für Kinder nach der Osterzeit auch etwas für Eltern und Erwachsene zu bieten. Eine gute Idee, die die Besucher begeistert aufnahmen - angesichts dieser Comedy mit Niveau.