Szene Ein Kölner Brite auf den Spuren von Michael Mittermeier

Wermelskirchen · Der Comedian Mark Britton wohnt schon seit vielen Jahren in Köln, stammt aber ursprünglich aus Großbritannien. Bekannt wurde er vor allem durch das Comedy-Projekt "Nickelodeon", mit dem er in den 1980er- und 1990er-Jahren große Erfolge feierte. Seit über 20 Jahren ist Britton nunmehr solo und mit dem mittlerweile elften Programm mit dem Titel "Forever Jungs" unterwegs - und erfreut sich damit stetiger Beliebtheit beim deutschen Publikum. So auch in der Kattwinkelschen Fabrik, deren kleiner Saal am Freitagabend sehr gut besucht war.

Der Comedian Mark Britton wohnt schon seit vielen Jahren in Köln, stammt aber ursprünglich aus Großbritannien. Bekannt wurde er vor allem durch das Comedy-Projekt "Nickelodeon", mit dem er in den 1980er- und 1990er-Jahren große Erfolge feierte. Seit über 20 Jahren ist Britton nunmehr solo und mit dem mittlerweile elften Programm mit dem Titel "Forever Jungs" unterwegs - und erfreut sich damit stetiger Beliebtheit beim deutschen Publikum. So auch in der Kattwinkelschen Fabrik, deren kleiner Saal am Freitagabend sehr gut besucht war.

Natürlich war es vor allem der kulturelle Unterschied zwischen Deutschen und Engländern, der die ersten Gags provozierte: "Ich bin Engländer, aber seit 20 Jahren in der deutschen Kultur integriert - ich fahre VW, trinke Weizen und esse Döner." Das mochte ein wenig platt klingen, zündete aber im Publikum direkt die ersten Lachsalven. Und klar, Britton ist ein Brachialkomiker, der sich auf der Bühne nicht nur körperlich verausgabt, sondern auch vor dem derben Jux nicht zurückscheut. Aber das Derbe gehört eben zum englischen Humor wie der Fish zu den Chips.

Britton haute die Gags in hoher Frequenz raus, langte manchmal daneben, traf dafür aber auch sehr oft -und, was ihn irgendwie sympathisch machte: Er lachte sich immer wieder bereits selber darüber kaputt, bevor er den Witz überhaupt erzählte.

Das wirkte ansteckend und spontan. Große Klammer des Programms war das Älterwerden der Männer: "Ich bin 57, kann aber noch immer meinen Namen tanzen. Ja, auch in England gibt es Waldorfschulen." Dann tanzte er 20 Sekunden lang wie alle Boygroups der 1990er-Jahre zusammen, nur um lapidar und kaum außer Atem zu meinen: "Das war jetzt nur der erste Buchstabe."

Deutlicher wurde er im Anschluss: "Alles tut im Alter weh. Und was nicht wehtut, das funktioniert nicht mehr. Im Alter ist dein bester Freund der Orthopäde, dein größter Feind die Erdanziehung." Das Kokettieren mit der eigenen Vergänglichkeit ist beileibe kein neues Sujet. Aber wenn es so charmant vorgebracht wird wie von Britton, dann schmeckt auch das Brötchen vom Vortag noch gut. Ein Wermutstropfen war indes, dass er in der Art der Darbietung einem Kollegen eine ziemlich deutliche Huldigung zukommen ließ: Michael Mittermeier.

Wie der bayerische Comedian hampelte Britton über die Bühne, verdrehte die Augen, unterlegte seine Bewegungen mit lautmalerischen Untertönen. Natürlich sorgte das für entsprechend Action auf der Bühne. Mangelnder Einsatz war ihm nicht vorzuwerfen, mangelnde Publikumsbegeisterung sowieso nicht. Schade war nur, dass dabei die Eigenständigkeit ein wenig auf der Strecke blieb. wow

(wow)
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