Tierisch Heinz aus dem Allwetterzoo auf der Straußenfarm

Wermelskirchen · Das Leben im Bergischen genießt derzeit Straßenhahn Heinz. Eigentlich liegt sein Revier in der Universitätsstadt Münster, genauer: im Allwetterzoo. Dort hat er seine Hennen, dort kümmert er sich um den Nachwuchs. Doch seit Januar ist er auf der Straußenfarm Emminghausen, berichtet jetzt Kerstin Schnabel von der Straußenfarm.

 Straußenhahn Heinz (schwarzes Gefieder) mit seinen neuen Hennen auf der Straußenfarm im Emminghausen. Er fühlt sich dort wohl, das erste Ei der neuen Straußenfamilie wurde bereits gelegt.

Straußenhahn Heinz (schwarzes Gefieder) mit seinen neuen Hennen auf der Straußenfarm im Emminghausen. Er fühlt sich dort wohl, das erste Ei der neuen Straußenfamilie wurde bereits gelegt.

Foto: Kerstin Schnabel

Das Leben im Bergischen genießt derzeit Straßenhahn Heinz. Eigentlich liegt sein Revier in der Universitätsstadt Münster, genauer: im Allwetterzoo. Dort hat er seine Hennen, dort kümmert er sich um den Nachwuchs. Doch seit Januar ist er auf der Straußenfarm Emminghausen, berichtet jetzt Kerstin Schnabel von der Straußenfarm.

"Vor ziemlich genau einem Jahr trat der Allwetterzoo Münster mit dem Wunsch an uns heran, von uns Straußeneier für seine Straußenfamilie zu bekommen", erzählt sie. Man wollte weitere Erfahrungen über Naturbrut sammeln (Aufzucht, Fütterung, Handling der Kleinen), um dann später bei einer Brut der hochbedrohten Rothalsstrauße, bei der jeder großgewordene Jungvogel zählt, gut vorbereitet und um Erfahrung reicher zu sein.

Im Mai 2017 wurden 15 Bruteier aus verschiedenen Straußenfamilien nach Münster gebracht. Einen Monat später schlüpften neun gesunde und muntere Straußenküken.

"Straußenhahn Heinz und seine Haupthenne Münchi kümmerten sich vorbildlich um die Kükenschar, und viele Besucher bestaunten das Familienleben der Strauße."

Im Herbst wurde es für die heranwachsende Bande dann Zeit, wieder nach Hause zu kommen. Seitdem wohnen die in Münster geschlüpften Strauße wieder in Emminghausen.

Nun ergab es sich, dass der Zoo Münster die Gelegenheit bekommen und wahrgenommen hat, an dem Zuchtprogramm für Rothalsstrauße teilzunehmen. Da man aber nur einen Hahn auf der Anlage halten kann, musste ein neues Zuhause für Heinz gefunden werden. "Was lag da näher, als ihn auf die Farm zu bringen, wo seine Zöglinge leben?", fragt Schnabel. Am 24. Januar war es dann so weit: Heinz ist vom Allwetterzoo Münster auf die Straußenfarm Emminghausen umgezogen. "So ein Umzug ist auch für Strauße etwas ganz Aufregendes. Heinz wurde 1998 geboren und hat seither die meiste Zeit seines Lebens in Münster verbracht." Nun, auf der Straußenfarm Emminghausen angekommen, ist alles anders. Neuer Stall, neues Gehege (mit Wiesen, auf denen er bergab und bergauf laufen muss) und natürlich...neue Damen. Heinz wurde die ersten 36 Stunden erst mal alleine in seinem neuen Stall gehalten, um sich dort zurechtzufinden. Wo gibt es Wasser? Wo bekomme ich mein Futter? Was sind das alles für Menschen, die hier rein und raus gehen? Und natürlich, wer sind die neuen Nachbarn? Gegenüber wohnt ja noch ein Blauhalsstrauß mit seinen drei Frauen. Schnabel: "Heinz gewöhnt sich aber sehr schnell ein und scheint sich wohl zu fühlen."

Als das große Schiebetor zum ersten Mal geöffnet wurde und Heinz seinen neuen Mitbewohnerinnen gegenüberstand, ist er völlig verblüfft und traut sich erst mal gar nicht raus. Eine der Hennen nimmt ihm den ersten Schritt ab, geht in den Stall, dreht eine Runde um Heinz -scheinbar, um ihn erst mal zu begutachten - und geht dann gemächlich wieder raus. "Danach ist das Eis gebrochen. Man kommt sich immer näher und innerhalb kürzester Zeit finden die vier sich zu einer harmonischen Truppe zusammen. Ganz bald fressen alle eng beieinander und genießen das Leben in der neuen Gruppe."

Am 7. März gab es das erste Ei in der neuen Heinz-Familie. Kerstin Schnabel: "Wir sind glücklich und dankbar über den tollen und inzwischen fast freundschaftlichen Kontakt mit dem Allwetterzoo Münster. Ein regelmäßiger Austausch über das Leben unserer Strauße bereichert die Arbeit auf beiden Seiten, und wir freuen uns auf weiter gute Zusammenarbeit mit dem Team rund um Dr. Simone Schehka."

Für alle, die Heinz und natürlich die anderen 150 Strauße auf der Farm besuchen wollen, werden regelmäßig offene Führungen angeboten. UDO TEIFEL

(RP)
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