Musikalisch "Sonntags um Fünf" - ein Konzerterlebnis der besonderen Art in der Kirche

Wermelskirchen · Mit einer musikalischen Reise in die Barockzeit (1600-1750) startete am Sonntag eine neue Konzertreihe in der Pfarrkirche St. Michael. "Sonntags um Fünf" will in besondere Konzerterlebnisse in unregelmäßigen Abständen anbieten. Bei der Premiere stand die frisch gesäuberte und neu intonierte Kirchenorgel im Mittelpunkt.

Kirchenmusiker Marcus Richter freute sich, am Nachmittag rund 40 Besucher in der Pfarrkirche begrüßen zu können, die sich auf ein entspannendes Konzert freuten. Eingeladen hatte sich Richter drei weitere Gastmusiker, zum einen Reinhold Felthaus, der ihn an der Trompete begleitete, sowie Susanne und Alfred Karnowka (Gitarren). Es sollte eine kurzweilige Aufführung werden, die viele der Anwesenden nutzten, um in sich zu gehen und zu entspannen. Denn rein optisch gab es nichts zu sehen. Das Konzert spielte sich ausnahmslos auf der Orgelempore ab.

Von dort oben erklang auch die im vergangenen Jahr aufwendig gereinigte und neu intonierte Orgel hell und pompös. Mit einer Suite des französischen Komponisten Michel Corrette (1707-1795) eröffnete Richter selbst das gut einstündige Konzert. Einige schlossen die Augen, um die Musik in sich aufzusaugen und zu genießen.

Für das zweite Stück des italienischen Organisten und Komponisten Giuseppe Guami (1540-1611) erklangen auch die Gitarren von Susanne und Alfred Karnowka. Trotz des potenten Klangs der Orgel waren auch die Saiteninstrumente gut zu hören. Ihr gemeinsames Stück "Canzon La Lucchesina" weckten vor dem inneren Auge eine mittelalterliche Szenerie, ein Tanzsaal, wallende Gewänder und langsam schreitende Menschen, die sich zum getragenen Takt der Musik bewegten. Ähnlich auch bei der "Toccata Athalanta" des italienischen Musikers Aurelio Bonelli. Ein weiterer Höhepunkt war sicherlich das Zusammenspiel von Orgel und Trompete. Als sich Reinhold Felthaus für zwei Stücke - Rondeau von Jean-Joseph Mouret (1682-1738) und Concerto in D von Giuseppe Tartini (1692-1770) - dazugesellte, schallte es wie eine himmlische Verkündung. Hell und freundlich klangen die Töne, bei denen Orgel und Trompete harmonisch verschmolzen. Den wohlverdienten Applaus sparten sich die Besucher, auf Bitte des Kirchenmusikers, bis zum Ende auf.

Das nächste Konzert gibt es am Sonntag, 3. Juni, 17 Uhr. Vokalensemble und Psalterion der Musikschule werden dann unter dem Titel "The fairy Queen - Lieder und Tänze aus England, Irland und Schottland" präsentieren.

(sebu)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort