Wermelskirchen Stadtwerbung aus der Vogelperspektive

Wermelskirchen · Ein Imagefilm, erstellt von Lukas Zecher, soll Wermelskirchen ins rechts Licht rücken. Geworben wird auch mit Flyern.

 Über den Rosenmontagszug schwebte die mit einer Filmkamera bestückte Drohne von Lukas Zecher. Er erstellt einen Imagefilm für Wermelskirchen, in der nicht nur große Veranstaltungen eine Rolle speilen.

Über den Rosenmontagszug schwebte die mit einer Filmkamera bestückte Drohne von Lukas Zecher. Er erstellt einen Imagefilm für Wermelskirchen, in der nicht nur große Veranstaltungen eine Rolle speilen.

Foto: Lukas Zecher

Die Stadt im Zeitraffer. Kurze Sequenzen hat der erste Image-Film über Wermelskirchen, den Lukas Zecher im Auftrag der Stadtverwaltung derzeit dreht. Er ist ein Profi-Filmer, der eine Drohne einsetzt, um Veranstaltungen wie den Rosenmontagszug in Dabringhausen ungewöhnlich in Szene zu setzen. Auf der Internetplattform Youtube ist das karnevalistische Treiben aus der Vogelperspektive bereits zu sehen. Der Film ist nur eine Facette der Stadtwerbung, aber eine zunehmend wichtige. Denn wer auf sich aufmerksam machen will, braucht nicht nur pfiffige Ideen, sondern muss auch online präsent sein. Wer heute in eine Stadt umziehen möchte - als Privatmensch oder als Unternehmen, klickt sich erst einmal durchs Internet, um Informationen zu sammeln und Eindrücke zu gewinnen.

"Wir haben als Kommune nicht viel Geld, aber Marketing ist enorm wichtig", sagt Florian Leßke, Leiter des Amtes für Stadtentwicklung. Mit Lukas Zecher habe man einen Filmemacher gefunden, der nicht nur hier zur Schule gegangen ist, Wermelskirchen kennt und sich der Stadt verbunden fühlt, sondern auch einen Unternehmer aus der Werbebranche, dessen Wermelskirchen-Film ein Aushängeschild werden könnte - eine klassische Win-win-Situation. Der fertige Film soll später auf der Homepage der Stadt zu finden sein, die zudem komplett überarbeitet werde.

Der Film setzt sich aus drei Teilen für unterschiedliche Zielgruppen zusammen, erläutert Lukas Zecher. "Der Hauptfilm enthält allgemeine Informationen über die Stadt, nur angeschnitten sind die Themen Unternehmen und das Privatleben." Komprimiert auf 90 Sekunden in Bild und Ton, denn die Sequenzen werden moderiert. Ein weiterer 90-Sekunden-Abschnitt rückt die Wirtschaft in den Fokus, der dritte das Privatleben, also Vereine und große Veranstaltungen. Wer also beim Besuch der großen Kirmes eine Drohne über sich kreisen sieht, kann beruhigt sein: Es ist alles legal. Der Filmemacher erfüllt die Auflagen und verfügt über alle notwendigen Genehmigungen.

Alle Aspekte sollen im Imagefilm zum Tragen kommen - Bildung, Vereinswelt, Stadtbild, Kultur und Wirtschaft, erläutert Leßke. "Wir wollen zeigen, dass Wermelskirchen lebenswert ist, seine Stärke darin liegt, dass man hier stadtnah, aber gleichzeitig ländlich wohnt, dass es eine lebendige Innenstadt mit einem guten Einzelhandelsangebot, Talsperren, Wälder und viele Wanderwege gibt." Diese Naturnähe spielt bei der touristischen Werbung eine tragende Rolle. Mit Flyern über Sehenswürdigkeiten, Wander- und Radkarten, Auftritten auf Tourismus-Messen mit dem Zusammenschluss "Das Bergische" wird für die Stadt und ihre Region die Werbetrommel gerührt. "Wir haben einiges zu bieten - die Balkantrasse, Wanderwege, den Altenberger Dom. Wir möchten Menschen anlocken, die hier wandern und Geld ausgeben." Das Bergische gilt als Region für Kurz- und Wochenend-Trips. "Anfragen kommen aus den Niederlanden, aus Belgien, aus der Rheinschiene und dem Sauerland", sagt Yvonne Kuhl, die im Amt für Stadtentwicklung für Tourismusförderung zuständig ist. Dabei gebe sie Tipps und Hinweise, wie die Reisenden ihren Aufenthalt hier gestalten können. Eine Gästebroschüre sei inzwischen auf Niederländisch erschienen.

Stadtwerbung ist auch Marketing pur - noch nicht gelungen ist es bisher, ein einprägsames Synonym für Wermelskirchen zu finden wie es Hückeswagen mit "die SchlossStadt" oder Solingen mit "die Klingenstadt" gelungen ist. Der Untertitel lautet nur "der richtige Ort". "Das ist auch sehr schwierig, weil es typisch, einprägsam und nachhaltig sein soll", räumt Florian Leßke ein. Auch ein Corporate Design gibt es nicht oder ein einheitliches Logo als Wiedererkennungswert. Der Stempel, der aufgedrückt wird, ist das Stadtwappen.

(pd)
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