Wermelskirchen Sternsinger bringen Segen ins Haus

Wermelskirchen · Ab dem 10. Januar ziehen sie wieder um die Häuser, singen und bringen den Segen: die Sternsinger der Katholischen Kirchengemeinde St. Michael. Gemeindereferentin und Musiker bereiten die 30 Sternsinger auf die intensive Zeit vor.

Wermelskirchen: Sternsinger bringen Segen ins Haus
Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Die Kinder, die an der Sternsinger-Aktion der Katholischen Kirchengemeinde St. Michael teilnehmen, wissen: Es gehört viel Mut dazu, an fremden Häusern zu läuten, zu singen und den Segen zu bringen. Bei so viel Aufregung bleibt kaum Zeit dazu, sich seines festlichen Gewandes entsprechend wie ein junger König zu fühlen. Am 10. Januar wird die neunjährige Anna Büllesbach, die schon zum sechsten Mal dabei ist, gemeinsam mit Thea Lambeck (9) und Mariapina Holtkamp (11) im Bereich Neuschäferhöhe unterwegs sein. Damit die Sternsinger auch wissen, was sie dann zu tun haben, üben sie im Pfarrzentrum schon im Dezember die wichtigsten Lieder ein. Von Gemeindereferentin Monika Eschbach, den Musikern Daniela Bornefeld und Marcus Richter sowie Katharina Gerding, Carlo Boß und Katja Lütticke erfahren sie auch, was es mit den Sternsingern überhaupt auf sich hat. Für Thea steht von vornherein fest: "Das ist eine ganz tolle Aktion, weil man damit den Armen hilft. Uns geht es hier so gut, da kann man auch ruhig etwas abgeben."

Die Organisatoren räumen die eine oder andere Unklarheit, die unter den mehr als 30 Sternsinger-Kindern die Runde macht, aus dem Weg. Dass der König Melchior in Wirklichkeit den Namen "Molch" trage, ist schließlich nicht ganz richtig. Und dass die drei Heiligen auf Kamelen aus dem Morgenland anreisten, weil es damals noch keine Autos gab, stimmt auch nur bedingt. Zwar lernen die Sternsinger, dass das Geld, das sie an den Häusern sammeln, in diesem Jahr nach Bolivien geht und dort in Aktionen auf dem Land investiert wird. Zeit dafür, das vom Kindermissionswerk "Die Sternsinger" vorgegebene Thema "Respekt für dich, für mich, für andere - in Bolivien und weltweit" anzusprechen, bleibe in den Proben aber nicht, teilen die Organisatoren mit. "Wir haben nicht genug Zeit, um inhaltlich mit den Kindern zu arbeiten", sagt Katharina Gerding. Für die Wermelskirchener zu hören sein wird am 10. Januar allerdings das Lied "Ganz egal", das davon handelt, dass der Stern von Bethlehem für jeden Menschen leuchtet, egal welche Persönlichkeit er hat und wo er herkommt.

Daniela Bornefeld und Marcus Richter machen die Weihnachtsgeschichte und ihre Lieder während der Sternsinger-Proben für die Kinder erlebbar. Diese werden zu Hirten, Schafen, trällern den Sternsinger-Schlager "Wir kommen daher aus dem Morgenland" und machen mit Finger-Cymbals, Triangeln und Schellenkränzen Musik, die so hell erklingt, wie die Sterne am Nachthimmel strahlen. Anna Büllesbach wünscht sich, im kommenden Januar dem Altenheim einen Besuch abstatten zu können. "Die Menschen da freut das immer besonders, wenn man sich die Zeit nimmt, für sie zu singen."

(rbrt)
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