Wermelskirchen Sternsinger sammeln für Kinder in Not
Wermelskirchen · Die Sternsinger von St. Michael zogen gestern wieder durch Wermelskirchen. Sie brachten den Segen und sammelten Spendengelder für notleidende Kinder, zum Beispiel auf den Philippinen. Die BM hat eine Gruppe begleitet.
Bevor es losgeht, seien die Kinder immer ganz aufgeregt, erzählt Joachim Muschik, der Großvater von Tim (9) und Mika (7) Lütticke. Gestern zogen die beiden Jungen gemeinsam mit Merlin Höller (8) als Sternsinger durch die Wermelskirchener Randgebiete. Begleitet wurden sie von Katja und Christoph Lütticke.
"So, Jungs, ich würde sagen, am ersten Haus singen wir 'Wir kommen daher aus dem Morgenland' oder 'Stern über Bethlehem'. Alles andere ist für den Anfang zu hoch", sagt Mutter Katja. Schnell entscheiden sich die Jungen für das erstgenannte Lied. "Gut, dann klingeln wir jetzt mal ganz überraschend an unserem eigenen Haus", fügt die Mutter augenzwinkernd an. Folglich singen die Sternsinger für die Großeltern und erhalten eine Spende.
In diesem Jahr geht ein Großteil des von den Sternsingern deutschlandweit gesammelten Geldes an erkrankte Kinder auf den Philippinen. Für Tim Lütticke ist es wichtig, Geld für die Menschen zu sammeln, denen es viel schlechter geht als ihm selbst. Bei den Sternsingerproben wird den Teilnehmern in jedem Jahr ein Film über die Verhältnisse gezeigt, die an den Orten herrschen, denen das Geld zugutekommen soll. "Das ist ganz traurig. Da leben die meisten auf dem Schrottplatz, und es wird jedes Jahr schlimmer. Die schlafen auf dem Boden, da gibt es so gut wie nichts, und manche tragen fast ihr ganzes Leben lang die gleichen Klamotten", erzählt Tim.
Noch am Sonntagmorgen sehen er und sein Bruder Mika eine Fernsehsendung, in der gezeigt wurde, was mit gesammeltem Sternsingergeld an so manchem Ort auf der Welt bereits verändert wurde. Am späten Vormittag dann verkleiden sich die Jungen als Könige und ziehen durch Wermelskirchen. Das Singen und Von-Haus-zu-Haus-Gehen macht Tim großen Spaß, wichtig ist dem Neunjährigen aber in erster Linie das gesammelte Spendengeld. "Deswegen mache ich jedes Jahr mit." Tim ist zum fünften Mal dabei.
"Christus Mansionem Benedicat - Christus segne dieses Haus", sagt Mika Lütticke, nachdem der Aufkleber mit dem Segensspruch am Türrahmen der Familie Bieselt angebracht worden ist. Die Bieselts freuen sich sehr, wenn die Sternsinger kommen und singen. Barbara Bieselt empfindet gleichermaßen Freude daran, dass die Kinder vorbeischauen, wie auch daran, dass mit dem gespendeten Geld etwas bewirkt werden soll. Ehemann Rainer empfindet die Spendengabe als wichtiger. Immer, wenn Geld in die Spendendose gesteckt wird, singen Tim, Mika und Merlin ein "Dankeschön".
