Wermelskirchen Sternsinger sammeln Spenden für arme Kinder in Bolivien

Wermelskirchen · 42 Jungen und Mädchen brachten gestern in Wermelskirchen den Segen in die Häuser. Die Zahl der angemeldeten Haushalte ist rückläufig.

 Am Samstag war die Aussendungsmesse in St. Michael, gestern zogen die Sternsinger durch die Stadt.

Am Samstag war die Aussendungsmesse in St. Michael, gestern zogen die Sternsinger durch die Stadt.

Foto: Jürgen Moll

Gestern waren die Sternsinger von St. Michael wieder in Wermelskirchen unterwegs, um den Segen in die Häuser zu bringen. Bevor sie sich allerdings auf den Weg machen konnten, stand die obligatorische Aussendungsmesse am Samstagabend an. Hier wurden die Kinder von Pfarrer Michael Knab gesegnet und losgeschickt, um Freude zu verbreiten. "Das gehört mit zu den schönsten Aufgaben im ganzen Jahr. Das Aussenden bereitet mir immer eine große Freude", sagte Knab.

Auch für die Kinder war die Messe etwas Besonderes. Denn schließlich zogen die verkleideten Sternsinger vor der ganzen Gemeinde in die Kirche ein. Wer noch etwas unsicher oder aufgeregt war, konnte sich etwas zwischen den insgesamt 42 anderen Königen verstecken - die meisten strahlten aber vor Freude. So auch die achtjährige Lynn, die in diesem Jahr zum ersten Mal dabei war. "Ich bin eigentlich überhaupt nicht aufgeregt", verriet sie vor der Messe.

Nicht nur für sie gab es eine Premiere, auch der Rest der Gemeinde hatte etwas Neues zu bestaunen: Denn angeführt wurden die Kinder mit ihren Umhängen und Kronen diesmal von einem Kamel. Unter dem Kostüm versteckten sich zwei Mütter. "Mit einem echten Kamel wäre es noch lustiger gewesen", sagte Lynn. Im Anschluss an den Einzug folgte das Eröffnungslied, bei dem die Kinder zeigen konnten, dass ihre Proben gefruchtet haben. Davon gab es vorab nämlich vier Stück, um die Jungen und Mädchen auf die Messe und das eigentliche Sternsingen vorzubereiten.

"Mir macht das Singen am meisten Spaß. Ich finde toll, dass es so viele Lieder gibt", erzählte Kayn (8). Die konnten er und die anderen textsicheren Könige gestern dann auch bei 180 angemeldeten Haushalten vortragen. "Die Zahl der Anmeldungen hat in den vergangenen Jahren leider abgenommen", merkte Gemeindereferentin Monika Eschbach an. Dies tat der Freude der Kinder aber keinen Abbruch - vor allem, weil die Sternsinger wussten, für wen sie sich damit einsetzen. Die gesammelten Spenden gehen in diesem Jahr an das Kindermissionswerk mit Schwerpunkt in Bolivien. "Wir haben uns vorher einen Film angeguckt, wie es den Kindern dort geht. Es macht noch mehr Spaß, wenn man weiß, dass man ihnen damit helfen kann", berichtete Dela (8), die bereits zum dritten Mal an der Aktion teilnahm.

Natürlich wurde am Sonntag von den elf Gruppen nicht nur gesungen und Geld gesammelt, sondern auch gesegnet. Mit Kreide oder Aufklebern brachten die Sternsinger die traditionelle Segensbitte der Heiligen Drei Könige an den Haustüren an.

(kron)
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