Wermelskirchen Straußenfarm wächst mit erster Naturbrut

Wermelskirchen · Auf artgerechte Tierhaltung setzt Straußenfarmer Klaus Stöcker aus Emminghausen, wo jetzt die erste Naturbrut gelungen ist. 2008 hatte Stöcker die Farm mit einem Hahn und drei Hennen sowie 25 hinzu gekauften Küken begonnen.

 Gerade geschlüpft und schon munter: eines der Küken aus der ersten Naturbrut auf dem Arm von Straußenzüchter Klaus Stöcker.

Gerade geschlüpft und schon munter: eines der Küken aus der ersten Naturbrut auf dem Arm von Straußenzüchter Klaus Stöcker.

Foto: Hans Dörner

Mittlerweile hält er 170 Strauße auf 1,5 Hektar Land, beschäftigt sieben Mitarbeiter und unterhält einen florierenden Hofladen für Straußenfleisch und -wurst.

Doch Stöcker, dessen Straußenfarm bei den Führungen bereits mehr als 3000 Besucher besichtigt haben, will noch weiter expandieren, bis auf 250 Strauße. Auf dem besten Weg ist er dazu mit seiner ersten Naturbrut. Neun Küken laufen schon im Gehege herum, ein zehntes saß gestern im Nest. Und vier weitere Eier brüten die Haupthenne und der Hahn der Zuchtgruppe jetzt noch aus. "Der Hahn hat immer die Nachtschicht", berichtet Stöcker.

Bisher ist lediglich ein Küken tot im Nest gefunden worden. Die übrigen Küken seien gesund und widerstandsfähig, sie hielten auch die derzeitigen kalten Nachttemperaturen gut aus, freut sich der Züchter. Bislang hatte Stöcker die Straußeneier alle im Brutschrank ausgebrütet. Vor zwei Jahren hatte er mit derselben Zuchtgruppe, die jetzt erfolgreich war, einen ersten Versuch in der Naturbrut gemacht.

Der Versuch war aber gescheitert. Was diesmal gelang, soll nun auf der Straußenfarm zu einer schönen Regelmäßigkeit werden. Zwar rechne sich auf den ersten Blick die Naturbrut betriebswirtschaftlich nicht, gibt Stöcker zu. Sie habe aber den Vorteil, dass die Tiere ihre natürlichen Instinkte nicht verlieren, dass die Küken gesünder und widerstandsfähiger werden. Und letztlich wirke sich das wiederum positiv auch auf die Fleischqualität aus, betont Stöcker.

Große Fleischnachfrage

Immer zu Monatsanfang und -ende werden jeweils sechs Strauße in Emminghausen geschlachtet. Das Fleisch wird im Farm-Laden verkauft oder mittlerweile bundesweit verschickt. Die Nachfrage sei so groß, dass Straußenfilet meist schon durch die Vorbestellungen vor der eigentlichen Schlachtung ausverkauft sei. Und nach der jüngsten Schlachtung sei zum ersten Mal das gesamte Fleisch in nur eineinhalb Wochen ausverkauft gewesen, berichtet Stöcker.

So sehr die Straußenfarm auch wächst, sie bleibt aber nur das zweite berufliche Standbein des Emminghauseners. Sein Betrieb für Metallverarbeitung steht an erster Stelle mit 80 Prozent des Umsatzes. Die übrigen 20 Prozent teilen sich auf die Straußenfarm und die Holzwirtschaft auf, die Stöckers drittes Standbein ist.

Straußenfarm Wermelskirchen-Emminghausen 80, Tel. 0151 16628419; mail@straussenfarm-emminghausen.de; nächste kostenfreie Führung am kommenden Sonntag, Treffpunkt 11 Uhr vor Haus Nr. 80 in Emminghausen.

(RP/rl)
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