Wermelskirchen SV 09/35 will den Kunstrasenplatz unbedingt 2018

Wermelskirchen · Der Vorsitzende Thomas Müller setzt auf langsame und überlegte Schritte, um den Verein für die Zukunft aufzustellen.

Der Vorsitzende des SV 09/35 Wermelskirchen sieht es wie Bundestrainer Jogi Löw. Für Thomas Müller ist Fairness wichtig: "Unsere erste Herren-Fußball-Mannschaft ist nicht nur aufgestiegen, sondern belegt in der Fairness-Tabelle zum Saisonende den ersten Platz." Während der Jahresversammlung des 654 Mitglieder starken Sportvereins in der Gaststätte "Centrale" betonte Thomas Müller, dass ihm diese Fairness nicht ohne Grund am Herzen liegt. "Uns fehlen leider immer noch etwas die Besucher. Heutzutage schaut jeder Fußball im Fernsehen, keiner geht mehr an die frische Luft ins heimische Stadion." Er setzt darauf, dass der "eigene Fußball zuhause" künftig mehr Zuschauer anlocken soll. Dabei spielt in den Augen der Nullneunern auch der Kunstrasen eine Rolle.

Um Druck machen zu können, diesen modernen Platzbelag in 2018 in das Eifgenstadion zu bekommen, wird der Sportverein eine Arbeitsgruppe einrichten, die sich nur um dieses Thema kümmert. "Wir brauchen endlich den Kunstrasen, damit wir nicht nur sportlich, sondern ebenso im Vergleich mit anderen Vereinen wettbewerbsfähig bleiben können", sagte Müller. Die Fußballmannschaften müssten wetterunabhängig durchtrainieren können. Trotz Flutlicht mache die Wetterlage, beispielsweise starker Regen, ein Training auf dem Rasenplatz nicht immer möglich. Allerdings: Mit dem Wegfall des oberen Ascheplatzes zugunsten eines möglichen Hallenbad-Neubaus könne der SV 09/35 leben, sagte Müller. "Wir müssen hinkommen, brauchen aber Kunstrasen." Alle Vereine müssten bis mindestens 2025 mit einem Mitgliederschwund aufgrund der sinkenden Geburtenrate kalkulieren. Immerhin habe der SV einst einmal mehr als 1000 Mitglieder gezählt.

Nachdem sich die Wogen um die Initiative zur Neuausrichtung des SV 09/35 um Peter Nattermann endgültig geglättet haben, setzt Müller, der den Vorsitz seit einem Jahr inne hat und zuvor unter anderem Trainer sowie Geschäftsführer der Fußballabteilung war, auf "langsame und überlegte Schritte" zur Entwicklung des Vereins. "Wir müssen erst ein Fundament gießen." Der Chef der Nullneuner glaubt an die Strahlkraft eines "ruhigen, friedlichen Umgangs", auch wenn möglicherweise in der Vergangenheit "zu spät umgedacht" worden sei. "Ich will im Sinne eines guten Vereinsdenkens die Zusammengehörigkeit von oben bis unten stärken." Sein Ziel formuliert er deutlich: "Wir wollen zu den Spitzenvereinen des Bergischen Landes gehören, nicht was den Tabellenplatz angeht, sondern den Umgang untereinander und die Stimmung!" Das werde der Verein mit den jetzigen Funktionären und Strukturen schaffen.

In den vergangenen Monaten hätten sich viele positive Dinge ergeben, an reichlich Projekten würde engagiert gearbeitet. Dazu zähle das neue Angebot im Fitnessbereich mit einem Entspannungskursus. Auf diese Weise wolle sich der Verein breiter aufstellen und die Zielgruppe der Senioren in den Fokus rücken. "Ebenso haben wir die Jugend im Blick, wir wollen Standfestigkeit in der Jugendabteilung."

(sng)
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