Wermelskirchen Taxistellplatz bald wieder vor dm-Markt

Wermelskirchen · Wegen des Car-Sharing-Angebots vor dem Rathaus wurde der Taxi-Stellplatz vor die ehemalige Post verlegt. Taxifahrer sind verärgert: Der Stellplatz sei zu schmal, und vor allem ältere Kunden würden ihn nicht finden. Die Stadt bessert nach.

 Taxifahrer Andreas Wickesberg zeigt, wie problematisch aktuell die Situation vor der ehemaligen Post ist. Weil Autos nicht in den markierten Flächen parken, ist es oft unmöglich, auf der Beifahrerseite ins Taxi einzusteigen.

Taxifahrer Andreas Wickesberg zeigt, wie problematisch aktuell die Situation vor der ehemaligen Post ist. Weil Autos nicht in den markierten Flächen parken, ist es oft unmöglich, auf der Beifahrerseite ins Taxi einzusteigen.

Foto: Jürgen Moll

Hartmut Grosse und Andreas Wickesberg sind verärgert. Die beiden Taxifahrer schütteln immer wieder mit ihren Köpfen, während sie über die aktuelle Stellplatzsituation für Taxifahrer in Wermelskirchen sprechen. Vor allem in der Telegrafenstraße sei es problematisch. Dort hat die Stadtverwaltung vor kurzem den Taxi-Stellplatz vor der Commerzbank vor die ehemalige Post verlegt.

Der Grund: Der Platz wird für das neue Car-Sharing-Angebot benötigt, dort wird das Auto der städtischen Mitarbeiter abgestellt, das sich auch die Wermelskirchener mieten können. Der zweite Stellplatz ist eine Ladestelle für E-Autos. "Die Situation ist für uns ärgerlich", sagt Grosse. Die neu zugewiesene Parkbucht vor der ehemaligen Post sei zu schmal, es sei äußerst schwierig, ältere Menschen, die einen Rollator benötigen, ins Auto zu bekommen, ohne nebenstehende Fahrzeuge zu beschädigen. Und wenn er vorwärts in die Lücke hineinfahre, können Beifahrer nur schwer einsteigen, wenn direkt neben dem Taxi ein Auto parkt. "Viele Autos stehen nicht in den gekennzeichneten Flächen, das macht das Ganze noch problematischer", ergänzt Wickesberg und fügt an: "Oftmals ist der Platz einfach zugeparkt, dann können wir ihn gar nicht nutzen."

Neun Fahrzeuge (acht Taxis, ein Mietwagen) sind regelmäßig in Wermelskirchen unterwegs. Die beiden Taxifahrer wundern sich, warum von der Stadtverwaltung im Vorfeld niemand mit ihnen über die Situation gesprochen hat. "Wir hätten auf die Probleme aufmerksam machen können - stattdessen wurden wir vor vollendete Tatsachen gestellt", meint Grosse. Ein weiteres Problem sei die neue Lage des Taxi-Stellplatzes: "Vor allem Senioren, die zum Beispiel aus dem dm-Markt kommen, sehen uns nicht mehr vor der Commerzbank stehen und rufen dann in der Zentrale ein Taxi", erklärt Wickesberg. In diesem Fall müsse er dann von seinem Stellplatz aus eine Runde über den Brückenweg drehen, um die Kunden in Höhe des dm-Marktes einzusammeln. "Viele Leute haben uns schon angesprochen und gefragt, ob wir keine Autos mehr haben, weil sie uns nicht mehr in der Stadt sehen", sagt Grosse.

Auf Anfrage der BM teilt die Stadtverwaltung mit, dass sie die Situation nach einem Gespräch mit Vertretern der Taxizentrale noch einmal überdacht hat und nun versucht, für den Bereich Telegrafenstraße eine Lösung zu finden. "Wir überlegen, dort zwei Parkplätze zu tauschen", sagt Tiefbauamtsleiter Harald Drescher. Das bedeutet: Die Taxifahrer erhalten einen Stellplatz vor dem dm-Markt, der dortige Parkplatz wird dann vor die ehemalige Post verlegt. "So verlieren wir keinen Parkplatz - und die Taxifahrer haben annähernd ihren alten Standpunkt wieder", sagt Drescher.

Außerdem sei in dem Gespräch besprochen worden, in welchen Bereichen in der Stadt weitere Taxistellplätze benötigt werden. So wird die Stadt in einem ersten Schritt in der kommenden Woche einen Stellplatz für Taxifahrer im unteren Bereich der Eich am Hotel zum Schwanen markieren.

Und auch vor dem Krankenhaus würden die Taxifahrer gerne einen Platz haben, um dort auch mal etwas länger stehen und auf Fahrgäste warten zu können. "Wir haben Gespräche mit dem Krankenhaus geführt, die Umsetzung ist nicht ganz so einfach, weil der Stellplatz optimalerweise natürlich direkt in der Nähe des Eingangs sein sollte", erklärt Drescher. Es gebe noch Planungsbedarf, "wir müssen uns noch einmal zusammensetzen".

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort