Wermelskirchen Tente-Rollen senkt Energiekosten deutlich

Wermelskirchen · Der Rollenhersteller hat in den vergangenen Jahren 200.000 Euro in Energiesparmaßnahmen investiert. Bereits nach einem Jahr haben sich die Ausgaben amortisiert. Drei Auszubildende werden zurzeit zu "Energiescouts" weitergebildet.

 Marlene Mors (21) und Sefer Aslan (22), Auszubildende bei Tente-Rollen, bilden sich zurzeit bei der IHK zu "Energiescouts" fort. Im Unternehmen haben sie dazu ein eigenes Projekt angestoßen: Sie überprüfen einen Automaten für Rollenmontage, um Einsparpotenziale aufzudecken. Die Maschine produziert etwa 700 Rollen pro Stunde.

Marlene Mors (21) und Sefer Aslan (22), Auszubildende bei Tente-Rollen, bilden sich zurzeit bei der IHK zu "Energiescouts" fort. Im Unternehmen haben sie dazu ein eigenes Projekt angestoßen: Sie überprüfen einen Automaten für Rollenmontage, um Einsparpotenziale aufzudecken. Die Maschine produziert etwa 700 Rollen pro Stunde.

Foto: J. Moll

Der Fertigungsprozess bei der Firma Tente-Rollen erfolgt fast ausschließlich unter einem Dach. Etwa 200.000 Rollen werden hierbei täglich in Herrlinghausen produziert. Alle Abläufe sind aufeinander abgestimmt, etliche Maschinen fügen die einzelnen Bauteile passgenau zusammen. "Unser Fertigungsprozess ist natürlich sehr energieintensiv", sagt Geschäftsführer Dirk Jürgeleit. "Daher ist das Thema Energieeinsparung für uns sehr wichtig." Bereits seit mehreren Jahren versucht das Unternehmen - Tente-Rollen zählt zu den größten Arbeitgebern in Wermelskirchen - möglichst viel Strom und Heizenergie zu sparen. "Das ist eine Daueraufgabe, die nie endet. Wir haben bereits gute Ideen entwickelt und entsprechende Maßnahmen umgesetzt", sagt Jürgeleit.

Insgesamt hat Tente-Rollen in den vergangenen Jahren rund 200.000 Euro in Energiesparmaßnahmen investiert. So hat das Unternehmen zum Beispiel etwa 120.000 Euro für eine neue Lichttechnik ausgegeben. "Wir haben komplett auf energiesparende LED-Technik umgestellt", erklärt Hans Gerd Sieper, Leiter Facility Management und Umweltmanagementbeauftragter bei Tente-Rollen. Die Beleuchtung der Hallen und Büros machte allein zehn Prozent des gesamten Stromverbrauchs bei Tente-Rollen aus. Schon nach kurzer Zeit hatten sich die Investitionen amortisiert. Sieper: "Bereits nach knapp über einem Jahr haben wir das investierte Geld als echte Einsparung zurückerhalten." Durch die neue LED-Technik liegt das Einsparpotenzial im Vergleich zum Vorjahr bei knapp acht Prozent des Gesamtstromverbrauchs.

Eine zweite sinnvolle Investition sei die Anschaffung eines neuen Kompressors im vergangenen Jahr gewesen, mit dem bei der Drucklufterzeugung anfallende Wärme aufgefangen und ins Heizsystem zurückgeführt werden kann. Sieper: "Allein dadurch konnten wir 17 Prozent an Heizenergie im Jahresvergleich sparen." Außerdem wurde Tente-Rollen bei der Wärmeisolierung tätig und hat zum Beispiel unter anderem die Fensterfronten ersetzt. Wie hoch das Einsparpotenzial insgesamt ist, macht Jürgeleit anhand eines Beispiels deutlich: "Wir konnten in den vergangenen zehn Jahren unsere Heizkosten auf ein Drittel reduzieren."

Der Rollenhersteller setzt den Energiesparkurs konsequent fort. "Wir möchten mit dieser Investition den nächsten Schritt gehen, um die Wirtschaftlichkeit am Standort sicherzustellen", betont Jürgeleit. Eine weitere Maßnahme dazu wurde bereits getroffen: Die Firma hat eine spezielle Kühlmaschine gekauft, mit der Kühlwasser für die Kunststoffabteilung gewonnen werden kann. Das Besondere daran: "Statt aufwendige Kühlmechanismen zu nutzen, können wir dafür die kühle Außentemperatur im Winter verwenden", erklärt Sieper.

(ser)
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