Wermelskirchen "Tiere gehören nicht unter den Weihnachtsbaum"

Wermelskirchen · Sie heißen Blacky, Poco und Kitty - und sind drei der neuesten Bewohner des Tierheims Wermelskirchen. Dort warten die drei Hundewelpen jetzt auf ihre neuen Besitzer.

 Magda Ditges hält Tiere als Geschenk für unverantwortlich.

Magda Ditges hält Tiere als Geschenk für unverantwortlich.

Foto: H.D.

Doch wer nun auf die Idee kommt, noch schnell eines der drei süßen Welpen dort abzuholen, um es als Geschenk für seinen Partner oder das Enkelkind unter den Weihnachtsbaum zu setzen, ist bei Magda Ditges an der falschen Adresse. Die Leiterin des Tierheims Wermelskirchen, das auch zuständig für Hückeswagen ist, sagt deutlich: "Tiere sind keine Geschenkartikel, sondern Lebewesen und Familienangehörige. Sie als Geschenke wegzugeben, so etwas geht überhaupt nicht."

In der Vorweihnachtszeit kommt es häufig vor, dass Menschen im Tierheim nach Hunden, Katzen, Kaninchen oder Hamstern fragen, um diese an Weihnachten zu verschenken und womöglich noch mit einer Schleife verpackt unter den Tannenbaum zu setzen. "Aber wir vermitteln die Tiere nur in das optimal mögliche Zuhause auf Lebenszeit", sagt die Tierliebhaberin. Einem älteren Ehepaar, das für ihr Enkelkind ein Kaninchen im Tierheim als Geschenk abholen wollte, musste Magda Ditges absagen. "Das wird in jedem verantwortungsvollen Tierheim so gehandhabt", sagt sie. Denn ein erstes Gespräch mit dem künftigen Besitzer sei unausweichlich, sagt Ditges. "Der Interessent muss hierherkommen und sich das Tier persönlich anschauen. Auch die Verhältnisse in der Familie müssen stimmen. Außerdem müssen alle Familienmitglieder damit einverstanden sein, das Tier in die Familie aufzunehmen."

Ein Schäferhund passe etwa nicht in eine Mietwohnung. "Das Tier, die neuen Besitzer, aber auch wir vom Tierheim müssen letztlich glücklich mit der Situation sein", erklärt Ditges. Vor Silvester will sie eigentlich keine ihrer Hundewelpen, Zwerghamster oder Katzen herausgeben. "Vor dem Jahreswechsel bin ich bei der Vermittlung besonders vorsichtig", sagt die Tierheimleiterin. Denn gerade in der Nacht vom 31. Dezember auf den 1. Januar laufen viele Hunde und Katzen - aufgeschreckt von den Geräuschen von Raketen und Knallern - ihren Besitzern davon. "Am Neujahrstag trudeln dann regelmäßig die Vermisstenmeldungen bei uns ein."

Katzen- und Hundebesitzern rät Magda Ditges deshalb dazu, die Tiere in der Silvesternacht in einen separaten Raum zu bringen und sich dort intensiv mit ihnen zu beschäftigen. So kann das Tier die Ruhe bewahren - trotz der alljährlichen Silvesterknallerei.

(sb)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort