Wermelskirchen Tod im Feuer - Stadt baut Rauchmelder ein

Wermelskirchen · Nach dem Brand im Obdachlosenheim werden diese nach der Sanierung mit Rauchwarnmelder ausgestattet. Auch die Asylbewerber-Unterkünfte werden damit noch in diesem Jahr versorgt, ebenso die 50 städtischen Wohnungen.

 Rauchmelder retten im Brandfall immer häufiger Menschenleben.

Rauchmelder retten im Brandfall immer häufiger Menschenleben.

Foto: dpa-tmn

Die Stadt Wermelskirchen wird Rauchwarnmelder in die Obdachlosenunterkunft einbauen. Das erklärte gestern der Technische Beigeordnete Dr. André Benedict Prusa als Reaktion auf den Tod eines Nichtsesshaften. Der 63-Jährige war beim Brand am Donnerstagabend in Kenkhausen ums Leben gekommen. Fünf andere Bewohner hatten sich rechtzeitig in Sicherheit bringen können. Rauchmelder gibt es derzeit nicht in dem Gebäude, wo bis zu zehn Obdachlose Unterschlupf finden können.

 Polizeibeamte und der Brandermittler inspizieren die ausgebrannte Wohnung der Obdachlosenunterkunft Kenkhausen 2. Dort war ein 63-Jähriger bei einem Feuer ums Leben gekommen.

Polizeibeamte und der Brandermittler inspizieren die ausgebrannte Wohnung der Obdachlosenunterkunft Kenkhausen 2. Dort war ein 63-Jähriger bei einem Feuer ums Leben gekommen.

Foto: Teifel/dpa

Für Prusa stand gestern die bauliche Frage im Vordergrund. "Wir werden, wenn die Räume von der Polizei freigegeben sind und wir sie renoviert haben, sie sofort mit Rauchmeldern ausstatten." Geprüft wird derzeit, ob die Warnmelder mit Akkus oder mit einer Stromversorgung ausgestattet werden. Aus baulicher Sicht sei dies sicher nicht die beste Lösung, denn er wisse nicht, wie mit diesen Rauchmeldern umgegangen werde. "Nichtsesshafte sind keine einfache Klientel." Da könnte schon mal Strom abgezapft oder die Batterie für andere Zwecke genutzt werden. "Wir können die Rauchmelder nicht täglich auf ihre Funktionalität überprüfen." Ob eine dauerhafte Alarm-Installation gelinge, werde geprüft.

Wermelskirchen: Tod im Feuer - Stadt baut Rauchmelder ein
Foto: Teifel

Die Gesetzeslage beschreibe nur die Situation in normalen Wohnungseinrichtungen. Das sei hier nicht der Fall. "In der Berliner Straße hatten sich früher die Nichtsesshaften selbst organisiert, einer fühlte sich verantwortlich. Das ist hier nicht mehr der Fall." Der Vermieter habe letztlich die Rauchwarnmelder einzubauen, der Mieter sei für die Kontrolle zuständig.

Als Bauverwaltung könne man keine Hoffnung verbreiten, dass so etwas nicht doch noch einmal in einem Obdachlosenheim passiere. "Hier können nur straffere soziale Kontrollen greifen", meinte gestern Prusa im BM-Gespräch. Es müsse verstärkte Sozialarbeit geleistet werden. Erst wenn die Brandursache klar sei, werde man über die Rauchwarnmelder hinaus die präventiven Maßnahmen diskutieren müssen.

Die Stadtverwaltung wird, nach diesem Todesfall, die Ausstattung der städtischen Wohnungen mit Warnmeldern, angehen. Laut Achim von Foller vom Gebäudemanagement werden bis spätestens zur Jahresmitte die Asylbewerberunterkünfte mit Rauchmeldern ausgestattet. Die Arbeit übernehmen städtische Handwerker und Hausmeister. In der zweiten Jahreshälfte sind dann die 50 städtischen Wohnungen an der Reihe. Dieser Auftrag wird laut von Foller aber ausgeschrieben.

Kreisbrandmeister Horst Weiden, der am Donnerstagabend ebenfalls in Kenkhausen war, appellierte eindringlich auch an private Vermieter wie auch Eigentümer, Rauchmelder einzubauen. "Das ist kein Kostenfaktor. Aber sie sind hilfreich, um Menschenleben zu retten." Die Feuerwehren in NRW hätten zehn Jahre dafür gekämpft, dass dieses Gesetz Pflicht werden.

(RP)
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