Wermelskirchen Tourauftakt nach Maß mit Cover-Rock-Spaß
Wermelskirchen · "Jokebox" begeistert das Publikum in der gut besuchten Katt mit hervorragend ausgewählten Songs und ansteckend guter Spiellaune.
Es ist kurz nach acht Uhr, der kleine Saal der Kattwinkelschen Fabrik ist mit rund 300 Fans gut gefüllt. Mit "Hollywood Hills" von Sunrise Avenue starteten die Lokalmatadoren "Jokebox" um Sänger Ralf Becker in ihr beliebtes Tourauftaktskonzert - und damit in den diesjährigen Tourzyklus. Und mit dem beliebten Song war die Schlagzahl für einen gelungenen Konzertabend direkt vorgegeben. Bei Pinks Hit "I'm Not Here For Your Entertainment" durfte erstmals Verena Köplin ans Mikro und überzeugte mit schnodderigem Auftreten im Stil der US-Sängerin.
Und als Andrea Wolter gemeinsam mit Becker den Dolly-Parton-Klassiker "Joeleen" anstimmte, waren alle Bandmitglieder offiziell einmal drangewesen - und das Eis endgültig gebrochen. Denn von da an regierte in der Kattwinkelschen Fabrik König Frohsinn, die Hits kamen mit perfektem Sound nahezu im Dutzend aus den Lautsprechern, und im Publikum wurde getanzt, geklatscht und gejubelt, dass es eine wahre Freude war.
Die gute Laune der achtköpfigen Band übertrug sich direkt von der Bühne in die ersten Reihen hinein. Und auch Sängerin Jenny Rizzo, die derzeit schwanger ist und daher eine Bandpause macht, wurde heftig tanzend im Publikum gesichtet. So sah wohl die echte musikalische Früherziehung aus.
Rizzos Vertretung, das blonde Energiebündel Andrea Wolter, brachte mit Mark Ronsons "Uptown Funk" den Groove in die Katt, sang großartig und strahlte mit ihren beiden Sangeskollegen um die Wette. Und bei "Millionen Lichter" der Österreicherin Christina Stürmer bewiesen die beiden Sängerinnen, dass sie nicht nur optisch perfekt harmonisierten.
Eine Besucherin erwartete hingegen ein besonderes Ständchen: Geburtstagskind Christine wurde plötzlich von Sänger Ralf Becker auf die Bühne gerufen. Dort bekam die etwas verdutzt dreinblickende Dame dann ein spontanes "Happy-Birthday"-Ständchen gesungen. Und als weiteres Geschenk wurde sie im Anschluss mit Max Giesingers "Einer von 80 Millionen" bedacht. Schöne Geste dieser grundsympathisch auftretenden Band.
Den Musikern merkte man ihre große Erfahrung aus den über 800 Live-Konzerten zu jeder Sekunde an - nicht nur saß praktisch jeder Ton an der richtigen Stelle, es schien der Band auch großen Spaß zu bereiten, für ihr Publikum Songs wie das melancholische "Digging In The Dirt" von Night Shift, den Latino-Tango "Objection" von Shakira oder die gnadenlos groovende Funk-Perle "Black Horse & The Cherry Tree" von KT Tunstall zu bringen. Sehr schön war auch, als das Publikum beim Dirty-Dancing-Klassiker "The Time Of My Life" von Bill Medley und Jennifer Warnes das Publikum große Teile des Gesangs übernahm und im Saal durchaus der eine oder andere Patrick-Swayze-Gedächtnis-Move getanzt wurde. Keine Frage, in dieser bestechenden Form durfte man sich auf eine ganze Reihe großartiger "Jokebox"-Auftritte auch in dieser Saison freuen.
