Heinrich war Gastronom durch und durch. Mit 22 Jahren eröffnete der Hückeswagener das Jugendlokal "Chelsea" in der Schloss-Stadt, später übernahm er dort das "Bistro Kö 3". Die "Schloss-Diskothek" (La Quinta) führte er ebenso zeitweise wie das Wipperfürther "Bierhaus". Aber nur Ballermann und Party waren ihm dann doch zu viel. Im Oktober 2003 übernahm er das Bistro "Szenario" der Kattwinkelschen Fabrik und brachte als erster professioneller Pächter gleich frischen Wind an die Kattwinkelstraße — seither heißt die Kneipe "Bistro Katt". Das I-Tüpfelchen vom ersten Tag an: Ehefrau Nataya kocht thailändisch. Ob Snacks oder Gerichte — sie erfreuen sich großer Beliebtheit.

Mitarbeiter, Kollegen und Freunde beschreiben Heinrich als einen "wunderbaren Menschen", als einen "Super-Kumpel", immer hilfsbereit und auch experimentierfreudig. Das durfte die bis dahin in Wermelskirchen eher darbende alternative Musikszene erleben: Für Blues- und Jazzfreunde entwickelte sich das Bistro-Katt zum "bergischen Mekka", junge Musiker waren gern gesehen und standen dort oft erstmals auf der kleinen Bühne.

Heinrich sah sich aber immer als Teil der ganzen Kattwinkelschen Fabrik — "er war ein gefühltes, vollwertiges Mitglied des Katt-Teams", sagte Betriebsleiterin Eva-Maria Ponsar gestern. Ehefrau Nataya bekochte Künstler und die Kinderstadt-Ferienaktion. Er war auch der Wermelskirchener Gastronomieszene eng verbunden — zur Kirmes holte er auf seine Kosten die Bands, wirkte ebenso aktiv bei der sehr erfolgreichen Musiktour mit. Lothar Heinrich (52) hinterlässt seine Ehefrau Nataya und vier Kinder. Er wird am Dienstag in Hückeswagen beerdigt.

Wie die Zukunft des Katt-Bistros aussieht, war gestern völlig unklar. "Wir werden über die Zukunft noch sprechen müssen", sagte Ponsar auf BM-Anfrage.