Wermelskirchen Tülay Durdu will Landrätin werden

Wermelskirchen · Die Kandidatin der Kreis-SPD will im ländlichen Raum die Abhängigkeit vom Auto reduzieren und Dieselbusse durch E- oder Hybridbusse ersetzen. Cybermobbing sieht sie als große Gefahr.

 Tülay Durdu ist die SPD-Kandidatin für die Landratswahl im Septemberg. Gestern stellte sie sich vor.

Tülay Durdu ist die SPD-Kandidatin für die Landratswahl im Septemberg. Gestern stellte sie sich vor.

Foto: Jürgen Moll

Kinderbetreuung und Cybermobbing, demografischer Wandel und Pflege, Bekämpfung von Arbeitslosigkeit sowie Mobilität nennt Tülay Durdu als ihre persönlichen Schwerpunkte der politischen Arbeit. Die 42-Jährige ist die Kandidatin der SPD im Rheinisch-Bergischen Kreis für die Landratswahl am 24. September. Bei einem Pressegespräch in Wermelskirchen stellte sich die Deutsche mit türkischen Wurzeln, die der zweiten Generation der Gastarbeiterfamilien angehört und in Rösrath lebt, vor.

"In den kommenden Wochen bis zur Wahl möchte ich gerne die Ziele der Wähler erfahren, will mit den Bürgern ins Gespräch kommen. Ich freue mich darauf, auf die Menschen zuzugehen und Probleme zu lösen. Ich will im Kreistag auf meine Art und Weise etwas bewegen. Ich bin Frau, Ehegattin, Mutter, habe Migrationshintergrund - das alles macht mich aus", sagte Tülay Durgu, die 2008 für die Rösrather SPD als sachkundige Bürgerin tätig wurde, seit 2014 im Rösrather Stadtrat sitzt und sachkundige Bürgerin der SPD-Kreistagsfraktion ist.

Gerhard Zorn, Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion, unterstrich: "Wir haben eine zupackende, engagierte Kandidatin gefunden. Sie ist eine Person, die in jeder Hinsicht im Leben steht." Als ein Ziel nannte Tülay Durdu die kreisweite Installation von Projekten, die pflegende Angehörige stärken und sie unterstützen. Angesichts des demografischen Wandels würde der Bedarf dafür stetig zunehmen.

"Im Hinblick auf unsere Kinder dürfen wir nicht nur die vorsorglichen Gesundheitsfragen bewerkstelligen. Unsere Kinder sind heutzutage den Gefahren der digitalen Welt ausgesetzt. Wir müssen sie vor Cybermobbing bewahren, die Sensibilisierung aktivieren - bei den Eltern, aber auch an Schulen", thematisierte Tülay Durdu. Hierbei müssten Polizei, Jugendämter und der schulpsychologische Dienst eingebunden werden. Sie könne sich dazu vorstellen, an Schulen einen Schulpsychologen zu positionieren.

"Die Zeiten der Betreuung in Kindertagesstätten oder Ganztagsschulen sind völlig unzeitgemäß", konstatierte die SPD-Landratskandidatin, die Mutter eines erwachsenen Sohnes (24 Jahre) und einer elfjährigen Tochter ist: "Bei meinem Mann und mir ist die geregelte Betreuung unserer Tochter eine ständige Organisationsfrage. Ich frage mich immer, wie das Alleinerziehende schaffen sollen. Ich selber komme aus dieser Situation nicht heraus, da muss der Kreis der Motor sein für Veränderung!" Diesen Handlungsbedarf bestätigte Wermelskirchens Bürgermeister Rainer Bleek: "Da müssen wir auch als Stadt heran. Wer täglich acht Stunden in Köln arbeitet, braucht mit An- und Abfahrt mindestens eine zehnstündige Betreuung für seine Kinder."

Im ländlichen Raum des Rheinisch-Bergischen Kreises will Durdu die Abhängigkeit vom Auto reduzieren und Dieselbusse durch E- oder Hybridbusse ersetzen. Die Grundversorgung durch den Personennahverkehr müsse verlässlich gesichert sein. "Der Kreis muss gemeinsam mit den Verkehrsbetrieben passende Antworten finden", fordert die Landratskandidatin.

(sng)
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