Wermelskirchen Uhle-Rohbau fertig, Arbeiten im Zeitplan

Wermelskirchen · Wer einen Blick über den Bauzaun der Uhle-Baustelle zwischen Telegrafenstraße und Brückenweg wirft, erkennt den alten Nickel-Parkplatz nicht wieder. In der Mitte der Fläche erhebt sich ein großer Betonquader - der Schacht für zwei Lasten- und zwei Personenaufzüge.

 Blick über die Kaufhaus-Baustelle. Gut zu erkennen ist, wie Uhle im Bereich des früheren Parkplatzes in die Tiefe gebaut hat. Oben auf diesem Baukomplex wird künftig geparkt, im Betonbau in der Mitte sind die Aufzüge.

Blick über die Kaufhaus-Baustelle. Gut zu erkennen ist, wie Uhle im Bereich des früheren Parkplatzes in die Tiefe gebaut hat. Oben auf diesem Baukomplex wird künftig geparkt, im Betonbau in der Mitte sind die Aufzüge.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Rundherum waren in der vergangenen Woche zahlreiche Arbeiter damit beschäftigt, Isolierplatten mit Asphalt zu verkleben - bei dem zunehmend heißeren Wetter ein harter Job. Auch an den Samstagen wird auf der Baustelle für das neue Einkaufszentrum normalerweise gearbeitet. Denn die Zeit drängt: Im Herbst möchte Gerhard Uhle eröffnen. An diesem Wochenende aber war es auch den Arbeitern zu heiß, die Baustelle ruhte.

"Wir liegen zwei Wochen vor dem Bauplan", erzählt Unternehmer Uhle im Gespräch mit der BM zufrieden. Im Baubüro in der ersten Etage des Kaufhaus-Gebäudes muss man sich anstrengen, um sein Gegenüber zu verstehen. Es wird gebohrt und gehämmert, der Baulärm zeugt von fleißiger Arbeit. Zum Glück gab's keinen harten Winter, meint Uhle - und der viele Regen konnten den Bauarbeiten nichts anhaben.

Fünf Fachmärkte und drei Shops, beispielsweise für Backwaren oder Blumen, sollen an der Telegrafenstraße eröffnen. Dazu gehören der dm-Drogeriemarkt, der jetzt schon in dem Komplex untergebracht ist, und eine Filiale des Textildiscounters Takko. Wer die anderen sind, bleibt nach wie vor Uhles Geheimnis: Er sei vertraglich gebunden und dürfe noch nichts verraten. Er verspricht aber: "Alle Läden bis auf Takko eröffnen im Herbst." Da das Textilgeschäft in den Bereich des Gebäudes ziehen soll, wo zurzeit der Drogeriemarkt untergebracht ist, können die Umbauarbeiten für Takko erst beginnen, wenn dm in seine neuen Räume umgezogen ist. Das soll ohne einen Tag Schließung geschehen, sagt Uhle.

"Das ist das schwerste Bauvorhaben, das ich je hatte", sagt der Bauunternehmer über das Wermelskirchener Projekt. Bürgerversammlungen, Gerichtsverfahren gegen die Stadt - und dann die eigentlichen Bauarbeiten, die den Altbestand des alten Nickel-Kaufhauses mit Neubauten verbinden. Aus dem Parkplatzbereich haben Uhles Arbeiter tonnenweise Fels entfernt, um eine ebene Fläche zu haben. Der Rohbau ist inzwischen komplett fertig, zurzeit sind Elektriker und Heizungstechniker bei der Arbeit, der Estrich wird gelegt und die Sprinkleranlage installiert.

Auch an organisatorischen Details tüftelt Uhle noch mit seinem Team - dazu gehört die Bewirtschaftung der knapp 100 Parkplätze. "Wir müssen die Parkplätze bewirtschaften, sonst stehen hier nur Dauerparker", sagt Uhle, dem die Parkplatznot in der Wermelskirchener Innenstadt sehr wohl bewusst ist. Er plant eine Staffelung: In der ersten halben Stunde soll das Parken kostenlos sein, die nächste kostet 40 Cent und dann wird es immer mehr. "Ab zwei Stunden wird es richtig teuer", sagt Uhle - Langzeitparken will er eben vermeiden. Über Rabattsysteme für Kunden wird zurzeit noch nachgedacht.

Wenn im Herbst die Einzelhandelsgeschäfte eröffnen (und im Frühjahr Takko) ist das Projekt aber noch längst nicht beendet. Die jetzt noch recht unansehnlichen Räume im zweiten und dritten Stock will Uhle zu Büroräumen umbauen. Außerdem entsteht noch eine große Gewerbefläche über Takko. Hier kann sich Uhle beispielsweise ein Fitnessstudio vorstellen. Mit einem Betreiber, der in seinem Bochumer Einkaufszentrum sein Studio hat, sei er im Gespräch, sagt Uhle. Nicht zuletzt soll auch noch die Fassade zur Telegrafenstraße hin verschönert werden. Wie? "Diese Überlegung steht ganz am Ende", sagt Uhle.

(RP)
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