Wermelskirchen Uhles Plan: Edeka sollte ins Ringkaufhaus

Wermelskirchen · Im neuen Einkaufszentrum sollte ein bis zu 1400 Quadratmeter großer Edeka-Markt untergebracht werden. Gespräche waren weit fortgeschritten, dann sagte Edeka ab. Die Pläne für das Rhombus-Gelände sieht die Euco-Gruppe kritisch.

 Blick auf das ehemalige Ringkaufhaus an der Telegrafenstraße. Ursprünglich sollte in dem neuen Einkaufszentrum auch ein Edeka-Markt untergebracht werden – doch Edeka sagte ab.

Blick auf das ehemalige Ringkaufhaus an der Telegrafenstraße. Ursprünglich sollte in dem neuen Einkaufszentrum auch ein Edeka-Markt untergebracht werden – doch Edeka sagte ab.

Foto: Teifel (Archiv)

Die Pläne, auf dem Rhombus-Gelände an der B 51 einen großflächigen Edeka-Markt anzusiedeln, sorgen weiter für Gesprächsstoff. "Diese Pläne verwundern uns in erheblichem Maße", sagt Christian Uhle, Sohn des Unternehmers Gerhard Uhle und bei der Bochumer Euco Ring KG als Geschäftsführer für das operative Geschäft zuständig. Seine Verwunderung habe einen ganz bestimmten Grund: Vor ein bis zwei Jahren habe Uhle selbst mit Edeka darüber verhandelt, ob ein Lebensmittelmarkt im neuen Einkaufszentrum an der Telegrafenstraße (dem früheren Ringkaufhaus) angesiedelt werden könne.

"Wir haben intensive Gespräche geführt, die Pläne waren weit fortgeschritten, der Markt sollte 700 bis 1400 Quadratmeter groß sein — und plötzlich sagte Edeka ab", berichtet Uhle. Dies habe auch Auswirkungen auf den Zeitplan für den Bau des neuen Einkaufszentrums gehabt. "Die Absage von Edeka war ein Grund, warum wir unsere fertigen Pläne noch einmal ändern mussten", sagt Uhle. Dass jetzt Edeka auf einmal Interesse habe, einen XXL-Markt auf dem Rhombus-Gelände zu eröffnen, "ist für uns nur schwer nachzuvollziehen".

Zum Hintergrund: Projektentwickler André Kleinpoppen einen Kaufvertrag für das 25 000 Quadratmeter große Rhombus-Gelände geschlossen. Dort sollen ein 2500 Quadratmeter großer Edeka-Markt, ein Hotel und weitere Unternehmen ansiedeln. Die Bezirksregierung Köln sieht diese Pläne kritisch, weil der Standort nicht ins Stadtbild integriert ist. Stadt und Investor müssen begründen, wie eine Integration des Geländes ins Stadtbild erfolgen soll und warum keine andere Fläche für dieses Bauprojekt infrage komme (siehe Info-Kasten).

Grundsätzlich sei es für eine Stadt wie Wermelskirchen gar nicht schlecht, einen solchen großflächigen Lebensmittelmarkt zu haben. "Das Rhombus-Gelände ist meiner Meinung dafür aber nicht geeignet", meint Christian Uhle. Durch eine Brücke über die B 51 zum Brückenweg würde sich der Schwerpunkt der Innenstadt verlagern — "und das ist nicht förderlich". Durch die Ansiedlung eines großflächigen Marktes bei Rhombus könnten die Kunden möglicherweise dort so zufrieden sein, dass sie nach ihrem Einkauf nicht mehr in Richtung Innenstadt gehen. Es sei sehr fraglich, ob eine Brücke als Verbindung genutzt würde. "In Bochum haben wir eine ähnliche Situation. Auch dort gibt es eine Brücke über eine Hauptstraße — und diese wird von Kunden nur wenig in Anspruch genommen. Es bleibt eine Trennung", berichtet Uhle. An der aktuellen Situation in Wermelskirchen störe ihn vor allem, dass keine klare Linie zu erkennen sei. "Mögliche Mieter sind verunsichert, weil nicht klar ist, wo der Schwerpunkt der Innenstadt ist. Für viele ist Wermelskirchen nur ein noch Kann- und kein Muss-Standort mehr", sagt Uhle. "Solche Diskussionen sind für einen Einzelhandelstandort extrem schädlich. Es muss eine klare Richtung geben."

(RP)
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