Wermelskirchen Umbau des Polizeigebäudes ist beendet

Wermelskirchen · Ab 20. Februar werden an der Telegrafenstraße 60 Flüchtlinge untergebracht. Derzeit bereiten Mitarbeiter des Sozialamtes das Gebäude für den Einzug vor. Das Haus wird nur übergangsweise als Flüchtlingsunterkunft genutzt.

 So sah es gestern Vormittag am Bürgerzentrum aus: Rechts die ehemalige Polizeiwache, die ab 20. Februar als Flüchtlingsunterkunft genutzt werden soll. Zwei Fluchttreppen wurden errichtet; das Baugitter bleibt, weil immer noch Fassadenplatten herunterfallen könnten. Links schon deutlich zu erkennen: Die neue Fassade des Rathauses.

So sah es gestern Vormittag am Bürgerzentrum aus: Rechts die ehemalige Polizeiwache, die ab 20. Februar als Flüchtlingsunterkunft genutzt werden soll. Zwei Fluchttreppen wurden errichtet; das Baugitter bleibt, weil immer noch Fassadenplatten herunterfallen könnten. Links schon deutlich zu erkennen: Die neue Fassade des Rathauses.

Foto: Teifel/Radermacher (2)

Knapp vier Monate nach dem politischen Beschluss ist der Umbau der ehemaligen Polizeiwache in eine Unterkunft für Flüchtlinge abgeschlossen. "Es müssen nur noch einige Restarbeiten erledigt werden", sagt Frank Kieseler, Leiter des Amtes für Gebäudemanagement, während eines Rundgangs durchs Haus. Ziel der Stadtverwaltung ist, die ehemalige Wache ab 20. Februar als Unterkunft für Flüchtlinge zu nutzen.

In dem 33 Jahre alten Haus, in dem bis Anfang 2016 die Polizei beheimatet war, werden zunächst 60 Asylbewerber wohnen - ab Juni wird die Belegung auf 40 Personen reduziert. Dies hat die Politik mit Mehrheit so beschlossen. Kieseler schätzt die Umbaukosten auf rund 400.000 Euro.

 Frank Kieseler kontrolliert die Waschräume.

Frank Kieseler kontrolliert die Waschräume.

Foto: Sebastian Rademacher

Vor allem, um das Gebäude dem heutigen Brandschutz-Standard anzupassen, waren einige Maßnahmen erforderlich. "Die Anforderungen sind einfach anders als noch vor 30 Jahren. Wir mussten das Gebäude brandschutztechnisch komplett überplanen", erläutert Kieseler. So mussten etliche neue Schutztüren bestellt und eingebaut werden, die Lieferung erfolgte in der vergangenen Woche. Zudem mussten zwei Notausgänge geschaffen werden, die Außentreppen am Gebäude sind inzwischen nicht mehr zu übersehen.

Sehr aufwendig war die Installation einer neuen Brandmeldeanlage, die alle Räume miteinander verbindet. Kieseler nennt ein Beispiel: "Alle Kabel, die durch Wände geführt werden, müssen feuertechnisch speziell gesichert werden."

 Die Gemeinschaftsduschen im Untergeschoss sind ertig.

Die Gemeinschaftsduschen im Untergeschoss sind ertig.

Foto: Sebastian Rademacher

Auch die Heizung ist mittlerweile betriebsbereit, im Untergeschoss wurden Gemeinschafsduschen, eine Küche sowie ein Gemeinschaftsraum eingerichtet. Auch ein Waschraum mit mehreren Anschlüssen für Waschmaschinen sowie mit einem größeren Warmwasserspeicher ist mittlerweile fertiggestellt. Im Erd- sowie Obergeschoss befinden sich die einzelnen Wohnräume, in denen - je nach Größe - unterschiedliche viele Flüchtlinge zusammen wohnen werden, berichtete der Amtsleiter.

In diesen Tagen wird das Gebäude komplett gereinigt, dies wird laut Kieseler noch einmal ein paar Tage in Anspruch nehmen. Inzwischen beginnen Mitarbeiter des Sozialamtes damit, Möbel in den Räumen aufzustellen. Dann können die Flüchtlinge dort wohnen. Für die Verwaltung sei dies ein enormer Kraftakt gewesen, betont Kieseler. "Wir mussten alles aus dem Boden stampfen, viele Dinge mussten vor Ort festgelegt werden. Das erfordert viel Disziplin von allen Beteiligten."

Der Leiter des Amtes für Gebäudemanagement stellt klar, dass die ehemalige Polizeiwache nur übergangsweise als Flüchtlingsunterkunft genutzt werden soll. Langfristig gesehen sollen dort die VHS, das BGV- und Stadtarchiv, die Schuldnerberatung sowie die EDV-Abteilung der Stadtverwaltung untergebracht werden. "Es ist eine Notlösung, es soll und darf keine Dauerlösung sein", sagt Kieseler und fügt an: "Wir wollen das Gebäude so schnell wie möglich wieder freimachen." Wie lange es als Unterkunft genutzt werde, sei noch nicht klar.

(ser)
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