WNKUWG in Wermelskirchen Unabhängige Wählergemeinschaft setzt sich für sozialen Wohnungsbau ein

Wermelskirchen · Die "Wermelskirchener Neue Kommunalpolitik - Unabhängige Wählergemeinschaft" (WNKUWG) fordert im Stadtrat konkrete Maßnahmen, um preiswerten Wohnraum zu schaffen.

In Anträgen an den Ausschuss für Stadtentwicklung engagiert sich die Fraktion für die künftige Versorgung mit sozialem Wohnungsbau: Durch ein neues Planungsrecht soll eine Quote von 20 Prozent aller Flächen für Wohnbaugebiete verbindlich auf sozialen Wohnungsbau entfallen. Die Finanzierung soll durch Land und Bund gefördert werden.

Hintergrund ist, dass immer weniger Menschen preisgünstige Wohnungen finden. Dabei sind vor allem Ein-Personen-Haushalte, kinderreiche Familien, Arbeitslose und Senioren auf diesen bezahlbaren Wohnraum angewiesen, heißt es in dem Antrag.

Die Neuregelung soll für neu ausgewiesene Baulandflächen gelten, auf denen mehr als zehn Häuser gebaut werden. Siedlungsflächen, die für Einfamilien- und Doppelhäuser bestimmt sind, sind nicht betroffen.

Die Anträge der WNKUWG sehen die Entstehung weiteren Sozialbaus vor: Dafür solle die Verwaltung bereits bestehende Bebauungspläne "nachverdichten". Auch hier sollen etwa 20 Prozent der Wohnungen durch einen Mietabschlag von mindestens 20 Prozent (verglichen mit anderen Wohnungen im Gebäude) als preiswerter Wohnraum angeboten werden. Dies könne über eine einfache Ausstattung erreicht werden, argumentiert die Fraktion.

Die Unabhängige Wählergemeinschaft möchte auch den vorhandenen "günstigen" Wohnraum der Stadt erhalten. Der Antrag sieht vor, städtische Mieteinnahmen zu verwenden.

Neben den Wohnungsmieten stellen für die WNKUWG auch die stark gestiegenen Nebenkosten ein Problem dar. Hier sieht die Fraktion die Stadt als Miteigentümer öffentlicher Versorgungsbetriebe in der Pflicht: Bei Diskussionen über Steuer- und Abgabenerhöhungen solle sie in Zukunft Auswirkungen auf die Mieten nennen. Entgegen bisheriger Prognosen wächst die Region. Steigende Bevölkerungszahlen rechtfertigen für die Wählergemeinschaft neue Wohnraumplanung.

Deshalb beantragt sie, dass das Integrierte Handlungskonzept nach Vorgabe des NRW-Verkehrsministeriums sowie die Abstimmungen mit der Bezirksregierung zur Aufstellung des Regionalplans hinsichtlich möglicher Flächenreserven in die Planungen miteinfließen.

Die Wählergemeinschaft hebt zudem die Rolle der beteiligten Akteure hervor: Die Versorgung mit preiswertem Wohnraum werde nur gelingen, wenn die Stadt etwa mit Bauvereinen und örtlichen Bauunternehmern spreche. Nur gemeinsam könne eine Strategie in Wermelskirchen funktionieren.

Ziel der Maßnahme sei jedoch keinesfalls, dass damit "Sozialfälle" aus den umliegenden Kommunen nach Wermelskirchen geholt werden, teilt die Fraktion mit. Die Verwaltung solle aber eine entsprechende Steuerungsmöglichkeit erarbeiten.

(mba)
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