Wermelskirchen "Unternehmer müssen mehr für sich werben"

Es werde für Existenzgründer in Zukunft nicht leichter, sich auf dem Markt zu etablieren, trotzdem macht Peter Jacobsen den Menschen Mut. Optimal sei es, wenn man sich ein Alleinstellungsmerkmal in der Stadt oder sogar Region schafft. Aber auch die Persönlichkeit der Selbstständigen ist enorm wichtig. Das häufigste Problem der Wermelskirchener: "Sie verkaufen nicht, sondern bewerben sich um einen Auftrag", sagt Jacobsen. Bedeutet: Sie möchten ihre Kompetenz nachweisen und erzählen zu viel über sich und ihre Lebensläufe, statt mehr auf den Kunden einzugehen. Sie interessiere nicht, was man studiert habe. Die Kunden möchten schnell wissen, ob man den Auftrag zu ihrer Zufriedenheit abwickeln könne.

Diese Mentalität sei in Wermelskirchen oft nicht gegeben. "Viele Unternehmer betreiben auch zu wenig Akquise und Werbung. Man muss selbst aktiv werden und auf die Kunden zugehen", erklärt Jacobsen. Daher sei es sinnvoll, bereits vor dem offiziellen Start in die Selbstständigkeit potenzielle Kunden zu akquirieren und den Markt zu prüfen. "Wenn man dann zu der Erkenntnis kommt, Abstand von der Existenzgründung zu nehmen, habe ich volles Verständnis dafür", sagt der Projektleiter. Grundsätzlich möchte er niemandem Angst vor der Selbstständigkeit machen, sondern die Menschen ermutigen. "Wir weisen aber auch auf mögliche Risiken hin. Eine Existenzgründung sollte gut überlegt sein - sie ist nicht vergleichbar mit dem Buchen einer Urlaubsreise."

Amtsleiter Florian Leßke ist froh über die erfolgreiche Zusammenarbeit mit der RBW. "Diese Angebot könnten wir als Stadt alleine gar nicht leisten, weil dafür die Kapazitäten fehlen. Wir sind froh, dass wir durch diese Kooperation das Beratungsangebot vor Ort anbieten können", sagt er. Neue Geschäfte und Unternehmen seien wichtig für eine Stadt. "Es zeigt, dass die Menschen die Chance sehen, sich hier zu etablieren."

(ser)
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