Wermelskirchen Unternehmerinnen wollen sich besser vernetzen

Wermelskirchen · 20 Wermelskirchener Einzelhändlerinnen und Dienstleisterinnen trafen sich gestern zum ersten Unternehmerinnen-Frühstück im Bürgerzentrum. Eingeladen hatte die Gleichstellungsbeauftragte Esther Wargenau-Zeitz. Ziel war es, die selbstständigen Frauen positiv zu stärken und in der Stadt besser zu vernetzen, so ihr Anliegen.

"Wir können noch viel von den Männern lernen, ohne unsere eigene Essenz zu vernachlässigen" - das war einer der Schlüsselsätze, die die Referentin und langjährige Unternehmensberaterin Eva Kanis beim Frühstückin ihrem Vortrag äußerte. Eine der Stärken der Männer sei es, sich gekonnt zu vernetzen, um voneinander zu profitieren, meinte die Marketingexpertin.

Genau das möchte auch die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt, Esther Wargenau-Zeitz, künftig fördern - und startete als Versuch dieses Frühstücksangebot für Unternehmerinnen. Und zwar als eine unverbindliche Plattform, in der sich selbstständig tätige Frauen in der Stadt zunächst kennenlernen und Kontakte knüpfen können. Wie viele Unternehmerinnen es in der Stadt gibt, wussten weder die Gastgeberin noch andere Anwesende. "Ich bin ein großer Fan von Netzwerken und bin mir sicher, dass Unternehmerinnen in einer Gemeinschaft viel voneinander lernen können", erklärte Wargenau-Zeitz ihre Motivation.

Wobei es in Wermelskirchen bereits zwei Unternehmerinnen-Netzwerke gibt: Im April 2014 wurde das Netzwerk "Vielfalt" gegründet. Gut 25 Frauen gehören der lockeren Verbindung an, die Agenturleiterin Anke Kerp vor fast drei Jahren mit ins Leben rief. "Wir stammen alle aus verschiedenen Branchen, daher der Name." Im Austausch miteinander, bei gemeinsamen Themenabenden und Vorträgen, bekommen die Frauen hier Gelegenheit, über den eigenen Tellerrand hinaus zu schauen und voneinander zu lernen. Ein klassisches Netzwerk mit starren Strukturen ist es aber nicht. "Wir treffen uns einmal im Monat, aber keiner ist gezwungen teilzunehmen, wenn es gerade einmal nicht passt", erklärt Kerp.

Anders beim 2015 gegründeten Unternehmerinnen- Netzwerk "Wings". Regelmäßige Treffen, Veranstaltungen und gemeinsame Projekte gehören zum Programm, erklärt Rechtsanwältin, Mediatorin und Gründungsmitglied Anja Meyer: "Wir wollen uns weiterentwickeln, das Potenzial von selbstständigen Frauen in der Stadt aufzeigen und andere Frauen motivieren, den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen."

Trotz ihrer eigenen Netzwerke befürworteten beide Sprecherinnen die Initiative der Gleichstellungsbeauftragten: "Ich fand das Treffen sehr interessant, und dass die Stadt dazu einlädt, gibt dem ganzen ja noch eine spezielle Note." Meyer wertete den Schritt als Wertschätzung. "Ich fand es sehr interessant, auch viele Frauen des anderen Netzwerkes zu treffen", urteilte Meyer. "Nur hätte ich mir mehr Zeit zum Austausch gewünscht." Das möchte Wargenau-Zeitz für das nächste Treffen im Herbst berücksichtigen.

(RP)
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