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Wermelskirchen "Vertreibung ist eines der größten Verbrechen"

Wermelskirchen · Jahrzehnte lang haftete den Vertriebenenverbänden und Landsmannschaften etwas Altmodisches oder das "ewig Gestrige" an. Jetzt, durch die Flüchtlingsströme aus aller Welt, ist das Thema wieder ganz aktuell. "So ganz kann man es nicht vergleichen", sagte Detlef Lindemann vom Landesverband der Pommerschen Landsmannschaft. "Damals wurden Deutsche aus ihrer deutschen Heimat in die neue Bundesrepublik vertrieben."

 Mit Kranzniederlegungen am Mahnmal an der Dhünner Straße wurde gestern der Vertreibung der Deutschen gedacht.

Mit Kranzniederlegungen am Mahnmal an der Dhünner Straße wurde gestern der Vertreibung der Deutschen gedacht.

Foto: Nico Hertgen

Kultur und Sprache machten die Aufnahme einfacher, aber auch die deutschen Flüchtlinge waren nicht überall willkommen. "Die Verhältnisse in der BRD waren mehr als bescheiden und viele mussten in Baracken leben", erinnerte Lindemann.

Gut zwei Millionen sind bei Flucht und Vertreibung ums Leben gekommen. Und die Erlebnisse während der Flucht erinnern fatal an die Ereignisse der heutigen Flüchtlinge.

An die "Toten der Heimat" erinnert das Mahnmal mit dem großen Kreuz an der Dhünner Straße, dass bereits 1950 errichtet wurde. Zum Gedenken legten die Landsmannschaften aus Schlesien, Pommern, Ostpreußen, dem Sudetenland und der Stadtverband der CDU Kränze nieder.

Ehrenbürger Klaus Voetmann und Stefan Leßenich, stellvertretender Bürgermeister, legten gemeinsam einen Kranz für die Stadt Wermelskirchen nieder.

Lindemann bezeichnete die deutsche Vertreibung als "eines der größten Verbrechen in Europa" und fügte hinzu: "Die Menschheit hat keine Lehren aus diesen Erfahrungen gezogen." Genannt wurden zwischen 10 bis 14 Millionen Flüchtlinge, die in Westdeutschland eine neue Heimat finden mussten. Trotz schwieriger und einfachsten Startbedingungen hat es funktioniert und fast niemand ist in seine ursprüngliche Heimat zurückgekehrt.

"Viele haben in Wermelskirchen eine neue Heimat gefunden, aber die alte Heimat nicht vergessen", sagte Lindemann. Er freute sich, dass die Bundesregierung den 20. Juni als neuen Gedenktag für die Opfer von Flucht und Vertreibung festgelegt hat. Dieses Datum ist zeitgleich mit dem Weltflüchtlingstag und damit kann die rein deutsche Geschichte nicht mehr isoliert betrachtet werden.

Keiner der Redner nutzet am "Tag der Heimat" diese Veranstaltung, um sich auch zur aktuellen Flüchtlingssituation zu äußern.

(wsb)
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