Wermelskirchen Vorfreude auf die neue Motorsportsaison

Wermelskirchen · Die Begeisterung für den Motorsport und die Vorfreude auf die neue Saison ist greifbar, spürbar und vor allem hörbar. Richtig laut geht es zu in der großen Halle von Peter Sterz. "Wir sind da rein geschossen - wieder Gas gegeben - und in die Kurve...". Aufgeschnappte Sätze von Rennfahrer Heinz Otto Fritzsche, der gestenreich von Rennen berichtete. Zusammen mit dem MSC Dhünn hat Sterz den siebten Frühschoppen organisiert. "Auf dieser Seite steht schwarz, rot, gold und auf der anderen Seite steht bunt", erklärt Gerry Diel vom MSC den Aufbau der Ausstellungsfahrzeuge. Zwei Lotus Elise, VW-Scirocco, Audi TT, Opel Kadett und Opel Astra verbreiten Rennatmosphäre. Tief, breit, mit Spoilern und Heckflügeln scheinen sie auf ihren Einsatz zu warten. "In zwei Wochen geht es los", freut sich Sterz, "dann findet das erste Langstreckenrennen auf dem Nürburgring statt."

 Experten unter sich (v. l.): Thomas Schönfeld, Oliver Lange, Bernd Blasberg und Sohn Dennis Blasberg am VW-Scirocco von Bernd Blasberg.

Experten unter sich (v. l.): Thomas Schönfeld, Oliver Lange, Bernd Blasberg und Sohn Dennis Blasberg am VW-Scirocco von Bernd Blasberg.

Foto: J. Moll

Doch auch in diesem Bereich sind Veränderungen festzustellen. Wie bei fast allen Vereinen fehlt der Nachwuchs. "Junge Leute wollen sich nicht mehr binden und haben teilweise andere Interessen", sagen die Lotus-Fahrer und MSC-Mitglieder Alf Buchner und Peter Korff. "Früher musste doch zum 18.Geburtstag der Führerschein fertig sein. Heute lassen sich die jungen Leute Zeit", sagt Buchner. Und dann schwärmen die beiden von Ausfahrten in die Alpen. "Die kurvenreichen Strecken in den Bergen sind ideal. Entweder mit dem Motorrad oder mit dem Lotus", sagt Korff. "Artgerechte Haltung" nennen die beiden ihr Hobby. Auch die Tuning-Szene und das Umbauen von Fahrzeugen ist rückläufig. "Die Technik ist schwieriger, die Auflagen sind höher und viele Fahrzeuge lassen sich ja schon als sportliche Variante kaufen", sagt Thomas Schönfeld, der eine Kfz-Werkstatt betreibt. Er hat sich einen Opel Astra GSi von 1993 aufgebaut. Der 200 PS-Renner hat eine Straßenzulassung. "Er ist zu schade für den Renneinsatz, das ist nur Hobby und Werbung für meinen Betrieb", sagt Schönfeld.

Vermisst werden auch die kleinen Motorsportveranstaltungen im Bergischen. Auf Supermarktparkplätzen oder in Industriegebieten gab es mal gut besuchten Slalom-Rennen. Legendär auch die Strecke Solingen-Witzhelden als abgesperrte Bergstrecke. Aufgrund Umweltschutz und Lärmschutz gestrichen und als zu gefährlich eingestuft. Vielleicht erleben die Slalom-Rennen einen Neustart. Am 7. und 8. April finden auf dem TÜV-Gelände in Neuss verschiedene Läufe statt. Alle Infos beim MSC-Dhünn und den Solinger Motorsportfreunden unter www.scuderiasolagon.de

(wsb)
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