Wermelskirchen Wärmeres Wasser für die Dhünn-Fische

Wermelskirchen · Der Wupperverband hat mit dem Bau eines sogenannten Thermorüssels begonnen. Mit seiner Hilfe wird wärmeres Wasser in die Dhünn geleitet. So sollen sich weitere Fischarten in dem Gewässer ansiedeln können.

Wermelskirchen: Wärmeres Wasser für die Dhünn-Fische
Foto: Wupperverband

Die Fische in der Dhünn sollen nicht mehr frieren: Deswegen baut der Wupperverband jetzt an der Großen Dhünn-Talsperre eine Einrichtung, die wärmeres Wasser als bisher von der Talsperre in den Fluss leitet. Parallel dazu nimmt er ein weiteres Projekt in Angriff: Den Bau einer Wasserkraftanlage, die soviel Strom produzieren soll, die dem Jahresverbrauch von 290 Vier-Personen-Haushalten entspricht. Anfang der Woche sei der Startschuss für beide Projekte gefallen, berichtet jetzt der Wupperverband. Nur knapp sechs Grad hat das Wasser, das aus den Tiefen der Talsperre entnommen und in die Dhünn geleitet wird. Das ist zu kalt für viele Fischarten, zurzeit gibt es dort nur vier, zu denen unter anderem die Bachforelle gehört. Mit wärmerem Wasser sollen sich dort beispielsweise auch Äschen, Schneider und Älritzen wohlfühlen. "Wir wollen für die Tierarten in der Dhünn bessere Lebensbedingungen schaffen", sagt Marlene Liebeskind, Leiterin des Bereichs Flussgebietsmanagement.

Dies geschieht mit Hilfe eines sogenannten Thermorüssels. Dahinter verbirgt sich eine neun Meter lang Leitung von 70 Zentimetern Durchmesser, die mit einem Rohrgelenk an dem 66 Meter hohen Wasserentnahmeturm angebracht wird. Und zwar von der Sohle aus gesehen in 37 Metern Höhe - damit hat der Rüssel Zugriff auf wärmere Wasserschichten. Rund 885 000 Euro kostet der Thermorüssel - und wird komplett vom Europäischen Fischereifonds und dem Land Nordrhein-Westfalen finanziert, weil es sich um ein neuartiges Projekt handele, schreibt der Wupperverband.

Bei dem parallel betriebenen Bau eines Wasserkraftwerks sieht das anders aus. Hier trägt der Verband den Großteil der Kosten von 630 000 Euro, 13 300 Euro schießt das Land zu. Allerdings will der Wupperverband damit ja auch Geld verdienen.

In Höhe der beiden Grundablässe am tiefsten Punkt des Entnahmeturms, wo der Wasserdruck am größten ist, werden zwei Turbinen eingebaut. "Mit diesen beiden Turbinen wollen wir jährlich rund eine Million Kilowattstunden Strom erzeugen", sagt Projektleister Thorsten Luckner. Die Wasserkraftanlage an der Großen Dhünn ist die siebte des Wupperverbandes, der insgesamt zwölf Talsperren betreut.

Beide Bauprojekte sollen Ende des Jahres abgeschlossen sein.

(RP)
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