Wermelskirchen Was wird aus der Telegrafenpassage?

Wermelskirchen · Zwei Geschäfte ziehen aus der Passage ins Uhle-Kaufhaus - werden die Ladenlokale nun längere Zeit leerstehen? Oder kann die Passage von dem "Stadtkarree" sogar profitieren? Der Eigentümer des Gebäudekomplexes äußert sich nicht.

 Blick gestern Mittag in die Telegrafenpassage - welche Pläne hat der Eigentümer mit dem Gebäudekomplex? "Quick Schuh" zieht aus und eröffnet am 16. Oktober im neuen "Stadtkarree". Es gibt einen Interessenten, der das Ladenlokal und den ehemaligen Schlecker nebenan zusammen nutzen möchte.

Blick gestern Mittag in die Telegrafenpassage - welche Pläne hat der Eigentümer mit dem Gebäudekomplex? "Quick Schuh" zieht aus und eröffnet am 16. Oktober im neuen "Stadtkarree". Es gibt einen Interessenten, der das Ladenlokal und den ehemaligen Schlecker nebenan zusammen nutzen möchte.

Foto: Nico Hertgen

Das erste Geschäft des neuen "Stadtkarrees" von Bauunternehmer Gerhard Uhle hat bereits eröffnet. In den nächsten Wochen und Monaten werden nach und nach die weiteren sieben Geschäfte, je nach Fertigstellung der Bauarbeiten, nachziehen. Das Schuhgeschäft "Quick Schuh" und die Parfümerie Flohr wechseln ihren Standort und ziehen aus der Telegrafenpassage in neue und größere Räume auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Unternehmer Uhle wert sich gegen Aussagen von Kritikern, er würde dadurch Leerstände in Wermelskirchen erzeugen. "Ich wollte einheimische Händler bevorzugen. Ich habe bei der Auswahl der Geschäfte Rücksicht auf die Wermelskirchener Händler genommen", sagt er.

Er habe Angebote von interessierten Schuhhändlern gehabt, die Konkurrenzsituation hätte aber seiner Meinung nach den örtlichen Händlern geschadet. "In dieser Lage hält sich nur ein Schuhgeschäft", sagt Uhle. Bei der Parfümerie sei dies ebenso der Fall gewesen. In den neuen Räumlichkeiten hätten sie nun mehr Platz und eine bessere Lage als in der Telegrafenpassage. Johannes Schnütgen, Inhaber des Wermelskirchener "Quick Schuh"-Geschäftes begründet den Wechsel ins "Stadtkarree" mit der höheren Attraktivität des Standorts. "Außerdem haben wir dort doppelt so viel Verkaufsfläche zur Verfügung", sagt Schnütgen. Es habe sich schon seit längerer Zeit angedeutet, dass die Fläche in der Telegrafenpassage nicht mehr ausreiche. "Wir hätten dort umbauen und investieren müssen."

Stefan Rojewski, Inhaber von "Male und Female" an der Telegrafenstraße und Sprecher des WiW-Arbeitskreises Einzelhandel, findet, dass die Eröffnung des Kaufhauses keine negativen Auswirkungen auf die Telegrafenpassage haben wird. Im Gegenteil: "Es werden mehr Kunden in der Stadt einkaufen. Ich denke, dass die Passage bald wieder voll vermietet sein wird." Sein Motto laute: Je mehr Geschäfte es in Wermelskirchen gibt, desto attraktiver sei die Stadt für die Kunden. Aus diesem Grund hat er sich entschieden, im neuen Uhle-Kaufhaus das Geschäft "Lifestyle" zu eröffnen - zusätzlich zu "Male und Female". Rojewski ist froh, passende Räumlichkeiten in der Stadt ("Ich hänge an Wermelskirchen") gefunden zu haben. "Wir haben 450 Quadratmeter Verkaufsfläche, die Rahmenbedingungen passen."

Fakt ist, dass in der Telegrafenpassage bald aber wieder zwei Ladenlokale leerstehen werden. Und viele Wermelskirchener fragen sich: Was wird aus der Passage? Gibt es Nachmieter? Wie will der Eigentümer den Gebäudekomplex nun aufstellen?

Diese Fragen der BM konnte die PropertyOne GmbH mit Sitz in Frankfurt, die den Gebäudekomplex verwaltet, gestern bis Redaktionsschluss nicht beantworten. Auch ein Kontakt zum Eigentümer der Telegrafenpassage konnte nicht vermittelt werden. Das Gebäude mit annähernd 5000 Quadratmetern Verkaufsfläche stand zuletzt Ende des vergangenen Jahres erneut zum Verkauf. Der damalige Besitzer - eine Luxemburger Immobiliengesellschaft - bot den Komplex für 5,5 Millionen Euro zum Verkauf an. Ob die Passage mittlerweile verkauft worden ist, bleibt unklar.

(RP)
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