Wermelskirchen Wasserverlust: Hälfte des Freibadbeckens ist leer

Wermelskirchen · Auf diesen Schock am frühen Morgen hätten viele Dabringhausener gern verzichtet: Ob beim Blick auf die Live-Kamera des Freibades oder direkt am Ort: Im Hauptbecken fehlte gestern zum offiziellen Start in den Freibadsaison die Hälfte des Wassers. Das sei nichts für schwache Nerven gewesen, hieß es gestern Morgen am Beckenrand unter den Ehrenamtlern.

 1200 Kubikmeter gefiltertes und aufgeheiztes Wasser sind in der Nacht auf Freitag beim Filtern durch einen Pumpendefekt verloren gegangen.

1200 Kubikmeter gefiltertes und aufgeheiztes Wasser sind in der Nacht auf Freitag beim Filtern durch einen Pumpendefekt verloren gegangen.

Foto: Salz-Bannier

Was war geschehen? Eine von fünf Pumpen, die das Wasser 24 Stunden umwälzen, um für die Gäste beste Qualität zu bekommen, war ausgefallen. Übrigens keine der beiden neu eingebauten Pumpen. Der Überhitzungsschalter hatte die Pumpe ausgeschaltet. Die Folge: Wasser wurde zwar aus dem Becken weiter durch andere Aggregate weiter gepumpt, doch der Filter lief über, so dass das Beckenwasser über den Überlauf in den Bach floss. 1200 Kubikmeter sauberes, über 20 Grad warmes Wasser.

Entdeckt hatte das Malheur Trägervereins-Beisitzerin Katja Salz-Bannier. Sie hatte über die Kamera die rote Sperrkette zwischen Schwimmer- und Nichtschwimmerbereich in der Luft baumeln gesehen. Als sie dann feststellte, dass es kein Standbild aus dem Frühjahr war, sondern ein aktuelles, war ihr um 6.30 Uhr der ansonsten leckere Stuten im Halse steckengeblieben.

Der Fehler ist inzwischen behoben, doch 1200 Kubikmeter Wasser müssen aufgefüllt werden. Schwimmmeister Rolf Bäumchen gestern: "Wir haben eine Füllzeit von 30 Stunden. Spätestens am Samstagnachmittag ist das Becken wieder gefüllt."

Dafür wird aber nicht nur Wasser aus der Linnefe genommen. Zum Wasserversorgungsverband Ketzberger Höhe gibt es ein Standrohr, und auch die Feuerwehr stellte unkompliziert Pumpen zur Verfügung, damit wieder schnell Wasser in Becken kommt. Roland Bischoffs, Vorsitzender des Trägervereins, atmete am Telefon tief durch: "Das Freibad stellt uns in diesem Jahr auf eine harte Probe."

Geöffnet bleibt das Bad aber. Gestern Morgen zum Start waren etwa ein Dutzend Besucher da. Denn das Schwimmbecken ist gesperrt, Nichtschwimmer- und Kinderbecken sind benutzbar. "Wir nehmen eigentlich nur eine Spende", sagte denn auch Schwimmmeister Bäumchen. Auch andere Besucher sahen es entspannt: Sie schauten sich das Malheur an, kauften eine Saisonkarte und gingen wieder, hieß es.

(RP)
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