Wermelskirchen Wasserwirtschaft erlebbarer machen

Wermelskirchen · Birgit Bär (55) wird neue Geschäftsführerin des Vereins Aqualon, einem Kompetenzzentrum, mit neuem Sitz direkt an der Großen Dhünn-Talsperre. Entstehen soll dort ein Multifunktionszentrum, wo zum Beispiel Besucher mehr über nachhaltige Wasserwirtschaft erfahren können.

 Blick auf die Große Dhünn-Talsperre, die größte Trinkwassertalsperre im Westen.

Blick auf die Große Dhünn-Talsperre, die größte Trinkwassertalsperre im Westen.

Foto: Stuttgarter Luftbild Elsäßer GmbH

Landrat Dr. Hermann-Josef Tebroke brachte die Zielsetzung direkt auf den Punkt: "Wir wollen mit Frau Bär unserer Entwicklung mehr Elan verleihen und mit Aqualon vor Ort sichtbarer werden", sagte Tebroke, der Vorsitzender von Aqualon ist. Birgit Bär, 23 Jahre in der Pressestelle des Kreises tätig, wird zum 1. Februar neue Aqualon-Geschäftsführerin.

Der Verein, der es sich seit 2008 zur Aufgabe gemacht hat, über nachhaltige Wasserwirtschaft zu informieren und die Naturregion rund um die Große Dhünn-Talsperre für Menschen erlebbar zu gestalten, hat für das neue Jahr viele Pläne. Zum einen soll ein neues Multifunktionszentrum in unmittelbarer Nähe zur Großen Dhünn-Talsperre in Lindscheid entstehen. "Ein Ort, wo Besucher zusammenkommen und viel über die Wasserwirtschaft erfahren, mit Schulungs- und Ausstellungsräumen", sagte Tebroke gestern bei der Vorstellung der neuen Geschäftsführerin. Bereits die Projekte zur Aktion "Unverdhünnt" hätten gezeigt: "Viele wissen nicht, wo ihr Trinkwasser tatsächlich herkommt", betonte Tebroke.

Auch für den Wupperverband ist die künftige Nähe zum Verein sehr positiv, sagte Vorsitzender Georg Wulf: "Dieser Ort ist ideal für Schulklassen und Familien mit Kindern, wir freuen uns auch über das große Interesse." Doch genügend Kapazitäten, um neben dem laufenden Betrieb auch noch für regelmäßige Führungen bereitzustehen, habe der Wupperverband nicht. Auch Bürgermeister Rainer Bleek lobte die Bemühungen des Vereins: "42 Prozent der Fläche in Wermelskirchen ist Wasserschutzgebiet. Das hat für uns viele Vorteile, wie die Natur und Landschaft für den Tourismus, Wander- und Radwege, aber es sind auch Einschränkungen in Bezug auf fehlende Flächen für Gewerbe und Wohngebiete", sagte Bleek. Deshalb sei es wichtig, "bei dieser einmaligen Umgebung" die Stärken auszubauen. "Die Dhünn-Talsperre ist ein Hotspot für regionale und globale Entwicklung zum Thema Klimawandel und im Umgang mit knappen Ressourcen, Landschafts- und Naturschutz", sagte der Bürgermeister. Die Investitionen von Wupperverband und Aqualon seien wichtig.

Die Arbeit des Vereins wird sich jedoch nicht aufs Wermelskirchener Stadtgebiet beschränken, sondern weiterhin dezentral organisiert, betonte auch die künftige Geschäftsführerin Birgit Bär. Sie wird vor Ort zwar ein neues Büro erhalten, doch das Multifunktionszentrum sei nur eine weitere wichtige Perle auf einer langen Perlenkette von Angeboten.

Was ihr wichtig ist: Aqualon möchte sich in diesem Jahr stärker vernetzen und neue Kooperationspartner finden. Das habe in den vergangenen Jahren im Bereich der Umweltbildung mit der Biologischen Station Rhein-Berg und der Bergischen Agentur für Kulturlandschaft schon sehr gut funktioniert.

(sebu)
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