Wermelskirchen Polizei erteilt 14 Platzverweise an Matinee

Wermelskirchen · Am späten Nachmittag wurde es zur Matinee in der Innenstadt richtig voll, gegen Abend stieg dann bei einigen das Aggressionspotenzial, die Polizei musste eingreifen. Das Glasverbot hat sich bewährt.

Aufgrund der fast schon tropischen Hitze fanden die meisten Matinee-Besucher erst am Montagnachmittag den Weg in die Innenstadt. "So blieb es bis in die frühen Abendstunden auch absolut ruhig und friedlich. Danach zeigte sich aber, dass einige Besucher offensichtlich mit der Kombination aus Alkohol und Hitze nicht gut zurechtkamen", teilte die Polizei am Dienstag mit. Nach 19 Uhr musste sie insgesamt 14 Platzverweise erteilen.

Einen 40-Jährigen aus Wermelskirchen begleiteten Polizisten bis zum Rand des Geländes — dabei wurden sie beschimpft und beleidigt. Gegen 21.30 Uhr bemerkten sie den Mann erneut in der Menschenmenge. Wie zuvor bereits angedroht, wollten die Polizisten ihn in Gewahrsam nehmen. Dabei leistete der Mann erheblichen Widerstand, er schlug um sich schlug und wollte sich immer wieder losreißen. Die Beamten fesselten ihm auf dem Weg in die Zelle die Hände. Nach seiner Ausnüchterung wurde der Mann wieder entlassen.

Zwei alkoholisierte Männer, die sich bereits länger kannten, gerieten gegen 20.15 Uhr auf der Telegrafenstraße aneinander. Der Streit eskalierte, der 25-Jährige aus Remscheid brachte den 26-jährigen Wermelskirchener mit einem Schlag zu Boden. Nach Angaben des Remscheiders wollte der Wermelskirchener ihn zuvor mit einer Bierflasche schlagen. Der 26-Jährige musste in ein Krankenhaus gebracht werden. Eine Blutprobe wurde angeordnet, ein Platzverweis ausgesprochen.

Auf seinem Heimweg wurde gegen 22 Uhr ein 31-Jähriger von drei Unbekannten (alle etwa 20 Jahre alt) an der Jahnstraße attackiert. Die Männer schlugen auf den Wermelskirchener ohne ersichtlichen Grund ein. Als das Opfer laut um Hilfe rief, ließen die Täter von dem Mann ab und flüchteten. Das Opfer musste in einem Krankenhaus behandelt werden. Die Polizei sucht Zeugen, die die Tat beobachtet haben (Telefon 02202 2050).

Der Beigeordnete Jürgen Graef war insgesamt zufrieden mit dem Verlauf der Kirmes, speziell mit dem Matinee-Montag. "Wenn so viele Menschen aufeinandertreffen, feiern und dabei Alkohol konsumieren, kann es immer mal wieder zu Streitigkeiten kommen. Insgesamt war es aber relativ ruhig", sagte Graef. Die Jugendschutzkontrollen funktionierten gut, es habe keine Exzesse gegeben. Oft sei das DRK gefordert gewesen, weil Feiernde die Mischung aus Alkoholkonsum und der enormen Hitze schlichtweg unterschätzt hatten.

Das Glasverbot rund ums "Bermuda-Dreieck" habe sich bewährt. Graef schaute sich am Abend an den Einlasskontrollstellen um. "Die Mülltonnen waren fast komplett leer. Die Menschen akzeptieren das Glasverbot." Lediglich etwa 30 kleine Schnapsfläschchen habe er auf der Eich gefunden. "Wir führen keine Leibesvisitation durch — das wäre meiner Meinung nach auch kontraproduktiv", meinte Graef.

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