Halloween in Wermelskirchen Wie aus Kindern Monster werden

Wermelskirchen · Gruselschminken in der Katt: Da fließt dann eine Menge "Blut".

Halloween in Wermelskirchen: Wie aus Kindern Monster werden
Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Schon die Kommentare am Schminktisch sind ein bisschen gruselig. "Du blutest aus dem Mund" oder "Kann ich da noch eine Narbe haben?" Caroline Kelger, professionelle Visagistin, zaubert im Handumdrehen aus normalen Kindern richtige Monster. "Der Reiz liegt sicher in dem Kontrast", vermutet sie, als sie im Jugendbereich der Kattwinkelschen Fabrik die "Kunden" bearbeitet. "Kinder sollen ja normalerweise lieb, nett und hübsch sein. Zu Halloween machen wir genau das Gegenteil."

Und auch für sie ist es ein Kontrastprogramm, denn wenn sie für Fotoaufnahmen arbeitet und die Models schminkt, soll ja alles "mehr als schön" sein.

Jannik (10) sitzt in der Warteschleife. Da er eine komplette Maske hat, braucht sein Gesicht nicht geschminkt zu werden. Aber seine Hände sind weiß und grau mit hässlichen, dunklen Nägeln. "Die müssen jetzt trocken werden", sagt er geduldig. Wer hässlich sein will muss leiden und Zeit mitbringen.

Charlotte (9) hat schon schwarze Ränder um die Augen, und jetzt muss noch Blut aus den Mundwinkeln laufen. Sie legt den Kopf zurück, und dann wird viel rote Farbe auf die Unterlippe aufgetragen. Dann senkt sie wieder den Kopf und schon läuft die Farbe an den Mundwinkel und am Kinn herab.

Eine dramatische Verwandlung findet bei Jadon (7) statt. Ausgestattet mit weißem Hemd und einem schwarzen Umhang mit Stehkragen, erinnert er bereits an Graf Dracula. Doch das soll noch besser werden. Praktikantin Jana Ortmann verpasst ihm die nötige Blässe im Gesicht, und wie von Zauberhand wird aus den wunderbaren schwarzen Locken eine weiße Haartracht. Zusammen mit dem Dracula-Gebiss ist Jadon nicht mehr zu erkennen. Ziemlich realistisch wirken auch die aufgeklebten Narben im Gesicht oder auf den Händen. Mit Blutfarbe wird nachgearbeitet und schon sind ziemlich realistische Verletzungen entstanden. "Und dann hätten wir noch Zahnfarbe anzubieten", sagt Kelger, "in der Farbe schwarz". Damit ist der Zahn optisch verschwunden, und schon diese kleine Maßnahme verändert ein Gesicht total.

Ob hässlich oder schön, beim Schminken braucht man Geduld. Und deshalb heißt es auch immer wieder: "Nicht ans Blut gehen - muss noch trocknen." Stilecht geht es dann zum Kindertheaterstück "Tiberius Schlabberzahn", mit einer Geschichte über einen Vampir, dem die Zähne abgebrochen sind. Dann folgt die Monsterparty - der Samstag ist echt gruselig in der Katt.

(wsb)
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