Wermelskirchen Wieder mehr Verletzte bei Unfällen

Wermelskirchen · Die Kreispolizei hat die neuesten Unfallzahlen für das Jahr 2015 vorgestellt. Kreisweit ist die Zahl der Unfälle gestiegen, dabei wurden aber weniger Menschen verletzt. Besonders in Wermelskirchen hat sich die Situation in einer Altersgruppe aber deutlich verschlechtert.

 Vier Verletzte und ein Sachschaden von mehr als 10.000 Euro - das war die Bilanz eines Unfalls auf der Autobahnbrücke in Hünger im September 2015.

Vier Verletzte und ein Sachschaden von mehr als 10.000 Euro - das war die Bilanz eines Unfalls auf der Autobahnbrücke in Hünger im September 2015.

Foto: M.S. (Archiv

Der 19-Jährige Motorradfahrer, der im September vergangenen Jahres auf der Landstraße 101 in Dabringhausen ums Leben kam, war einer von drei Verkehrstoten, die es im Rheinisch-Bergischen Kreis in 2015 zu beklagen gab. Weiterhin kam es kreisweit zu 7777 Unfällen mit Sachschaden und 867 Zusammenstößen, bei denen Personen verletzt wurden. Diese Bilanz zogen Landrat Dr. Hermann-Josef Tebroke und die Kreispolizei Rhein-Berg gestern bei der Präsentation der Unfallstatistik 2015 in Odenthal.

"Das ist die zweitniedrigste Anzahl an Verkehrstoten seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1975. Dennoch wäre es schön, an dieser Stelle irgendwann einmal eine Null stehen zu haben", sagte Gerhard Wallmeroth, Abteilungsleiter Polizei und Leiter der Direktion Verkehr. "Angesichts des obersten Ziels, die Verkehrsunfälle mit schweren Folgen zu reduzieren, muss man die Entwicklung als zufriedenstellend bewerten", ergänzte Landrat Tebroke. Zwar ereigneten sich genau 1014 Unfälle mehr als noch in 2014, dabei wurden aber deutlich weniger Menschen schwer verletzt. Kreisweit gab es 189 Schwerverletzte (2014: 212).

Vor allem in Wermelskirchen haben sich die Unfallzahlen aber deutlich negativ entwickelt. Denn bei insgesamt 107 Unfällen wurden Menschen verletzt - 2014 waren es "nur" 93 Unfälle. Etwas freundlicher sehen die Zahlen im Bereich der verunglückten Kinder, Jugendlichen und Senioren aus. 2015 wurden auf Wermelskirchens Straßen ebenso wie im Vorjahr neun Kinder verletzt, bei den Jugendlichen ging die Zahl auf fünf (2014: zwölf) zurück. Einen leichten Anstieg von zehn auf elf Verletzte gab es bei den Senioren.

Dafür zeichnet sich in der Kategorie der jungen Erwachsenen (18-25 Jahre) allerdings ein erschreckendes Bild: 34 Personen aus dieser Altersgruppe verunglückten im Jahr 2015, das sind zehn mehr als noch in 2014. Erschreckend ist diese Zahl deshalb, weil die Häufigkeit in dieser Altersgruppe nicht nur die kreisweit höchste ist, sondern auch deutlich über dem Landesdurchschnitt liegt. "Verglichen mi den vergangenen fünf Jahren ist das eine erhebliche Steigerung. Das werden wir besonders unter die Lupe nehmen", sagte Wallmeroth. Als einen der Gründe machte er die Sanierung der Kreisstraße 18 zwischen Dabringhausen und Burscheid aus. "Die neue Fahrbahndecke auf der Strecke verleitet offenbar zum schnellen Fahren, da waren die alten Schlaglöcher insofern präventiv."

Die Ursache für die insgesamt gestiegenen Unfallzahlen machte Wallmeroth an zwei Dingen fest: "Zum einen sind immer mehr Fahrzeuge auf den Straßen unterwegs. Zum anderen führen durch Städte wie Wermelskirchen viele Pendlerrouten. Da kommt es dann auch häufiger zu Unfällen."

(RP)
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