Wermelskirchen "WoBo" ist und bleibt ein Zugpferd

Wermelskirchen · Zum letzten Mal war Wolfgang Bosbach als Bundestagsabgeordneter in der Stadt.

 Wolfgang Bosbach (r.) war gestern zu Gast bei einer Veranstaltung der Senioren-Union im Bürgerzentrum, hier mit deren Vorsitzenden Werner Allendorf und seiner Stellvertreterin Gabriele Stillger.

Wolfgang Bosbach (r.) war gestern zu Gast bei einer Veranstaltung der Senioren-Union im Bürgerzentrum, hier mit deren Vorsitzenden Werner Allendorf und seiner Stellvertreterin Gabriele Stillger.

Foto: Jürgen Moll

Da mussten in feinem Sakko und Krawatte selbst der Vorsitzende der Senioren-Union, Werner Allendorf, und der Vorsitzende des Wermelskirchener CDU-Stadtverbandes, Christian Klicki, noch kräftig mit anpacken: Der Besuch von Noch-Bundestagsmitglied Wolfgang Bosbach (CDU) im kleinen Saal des Bürgerzentrums zog derart viele Besucher an, dass weitere Stühle aufgestellt werden mussten. Schließlich fanden die etwa 130 Besucher aber doch noch alle einen Sitzplatz.

Bosbach hatte bereits im vergangenen Jahr angekündigt, dass er bei der Bundestagswahl im September nicht mehr kandidieren werde. Bei der Wahl 2013 hatte der CDU-Politiker, der gerne kurz "WoBo" genannt wird, überragende 58,5 Prozent der Erststimmen in seinem Wahlkreis auf sich vereinen können.

Bosbachs Vortrag bei der Senioren-Union gestern Nachmittag war sein letzter Besuch in Wermelskirchen in offizieller Rolle als Bundestagsabgeordneter. Der 65-Jährige befindet sich gerade auf Abschiedstour - einen der ausgewählten Termine zu bekommen, ist nicht einfach. Letztlich ist es der über 40-jährigen Bekanntschaft und Verbundenheit von Werner Allendorf und Wolfgang Bosbach zu verdanken, dass der deutschlandweit als Experte für Innenpolitik bekannte, gebürtige Bergisch Gladbacher als Abgeordneter noch einmal den Weg nach Wermelskirchen fand. "Er hat mal zu mir gesagt: ,Du darfst sagen, dass ich dein Freund bin'", erzählte Allendorf gestern vor Beginn der Veranstaltung nicht ohne Stolz.

Immer wieder einsetzender Applaus der zahlreichen Besucher dokumentierte deutlich, dass Bosbach nach wie vor ein Zugpferd ist und den Christdemokraten an vorderster Front fehlen dürfte. "Ich danke der CDU in Wermelskirchen, ihren Gliederungen und sogar Henning Rehse", sagte der Bosbach mit einem verschmitzten Lächeln ins Publikum und zeigte dabei auf den Fraktionsvorsitzenden der WNKUWG. Rehse war einst wegen Meinungsverschiedenheiten mit den Wermelskirchener Christdemokraten aus der CDU ausgetreten, hatte aber stets Bosbachs Bundestagswahlkämpfe unterstützt.

In seinem einstündigen Vortrag schwor "WoBo" die Anwesenden der CDU darauf ein, sich im Wahlkampf anzustrengen. Denn: "Der Wahlausgang ist völlig offen, es wird ein Kopf-an-Kopf-Rennen", betonte er. Dass sieben Parteien eine Chance auf den Einzug in den Bundestag hätten, sei zuletzt vor Jahrzehnten vorgekommen. Bosbach ging im Verlauf seiner Rede hauptsächlich auf typische CDU-Themen ein: Innere Sicherheit und Migrationspolitik.

(sng)
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