Wermelskirchen Zahl der Einbrüche sinkt um 45 Prozent

Wermelskirchen · Anders als in Remscheid ist die Entwicklung in Wermelskirchen positiv: Im ersten Halbjahr gab es 23 Einbrüche, im gleichen Zeitraum 2015 waren es noch 42. Die Polizei führt diesen Trend auf verstärkte Präventivmaßnahmen zurück.

In Wermelskirchen hat es im ersten Halbjahr 2016 deutlich weniger Wohnungseinbrüche gegeben als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Wie Polizeisprecher Richard Barz auf Anfrage unserer Redaktion mitteilt, registrierte die Polizei für den Zeitraum vom 1. Januar bis 30. Juni in Wermelskirchen insgesamt 23 Einbrüche. Zum Vergleich: 2015 waren es noch 42 Delikte. Das bedeutet einen Rückgang von 45 Prozent. Wermelskirchen liegt damit im Trend des gesamten Rheinisch-Bergischen Kreises: Dort sank die Zahl der Einbrüche von 664 (erstes Halbjahr 2015) auf aktuell 372, was einen Rückgang von knapp 44 Prozent bedeutet. Lediglich in Leichlingen gab es keinen Abwärtstrend, dort blieb die Zahl der Einbrüche exakt gleich (49).

"Diese Entwicklung in Wermelskirchen und den anderen Kommunen ist natürlich erfreulich", sagt der Polizeisprecher. Die Polizei begründet diesen deutlichen Rückgang vor allem mit den im vergangenen Jahr verstärkten Präventivmaßnahmen, um die Region sicherer zu machen und Einbrecher-Banden abzuschrecken.

Zum einen habe die Direktion Opferschutz/Prävention der Kreispolizei ihre Beratungen zu technischen Nachrüstungen in Häusern und Wohnungen "massiv ausgeweitet", erläutert Barz. Die Eigentümer konnten stärker sensibilisiert werden, ihre eigenen vier Wände besser zu schützen. Laut Barz zahle sich aber auch die Verhaltensprävention aus. Immer wieder mache die Polizei Bewohner auf Dinge aufmerksam, die eigentlich selbstverständlich sein sollten. "Es sind einfache Tipps, zum Beispiel Fenster nicht auf Kipp stehen zu lassen oder Haustüren immer abzuschließen und nicht nur zuzuziehen", erläutert der Polizeisprecher. Man müsse dies immer wieder an die Menschen herantragen.

Darüber hinaus haben laut Barz auch die verstärkten Schwerpunktkontrollen anscheinend die Einbrecher abgeschreckt. So zeigte die Polizei seit dem vergangenen Jahr mehrfach mit verschiedenen Direktionen (Verkehr, Gefahrenabwehr, Kriminalität) gemeinsam Präsenz in den Städten. Der Einbruchsradar - seit April zeigt die Polizei einmal pro Woche auf einer Karte im Internet, wo zuletzt eingebrochen wurde - spielt aber wahrscheinlich nur eine kleine Rolle. "Wir wissen nicht, wie häufig die Karte angeklickt wird. Der Radar ist ein kleiner Baustein der Präventivmaßnahmen. Das Gesamtpaket zeigt Wirkung", sagt Barz.

Dass der Rückgang der Fallzahlen nur ein kurzer positiver Trend ist, denkt der Polizeisprecher nicht. Es sei schließlich nicht der Fall gewesen, dass 2015 ein Jahr mit außergewöhnlich vielen Einbrüchen war. "Die Entwicklung war über einen langen Zeitraum gesehen negativ. Jetzt haben wir eine Trendwende geschafft. Wir gehen davon aus, dass wir auch Ende des Jahres deutlich unter den Einbruchzahlen des Vorjahres liegen werden", sagt der Polizeisprecher. Und die Präventivmaßnahmen sollen auch im kommenden Jahr fortgesetzt werden.

(ser)
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