Wermelskirchen Zehn Jahre Schlaganfall-Selbsthilfegruppe

Wermelskirchen · Vertreter aus Politik, von Krankenhäusern, des Landesverbandes NRW, des Hospizvereins und der Pflegeeinrichtungen kamen ins Bürgerzentrum und würdigten bei einer Feier die Vereinsarbeit.

 Wie viel Bewegung auch mit einer Behinderung möglich ist, zeigte die Rollstuhltanzgruppe. Die Gäste erhielten so einen Einblick, jede Menge Informationen und ein tolles Begleitprogramm.

Wie viel Bewegung auch mit einer Behinderung möglich ist, zeigte die Rollstuhltanzgruppe. Die Gäste erhielten so einen Einblick, jede Menge Informationen und ein tolles Begleitprogramm.

Foto: moll

Ein Schlaganfall verändert "schlagartig" das ganze Leben der Betroffenen und deren Angehörigen. Das erlebte Brigitte Hallenberg hautnah, als ihr Mann 2001 einen Schlaganfall erlitt. Aus der Situation heraus arbeitete sie sich in das Thema ein. "Learning by doing", sagt sie heute. Offenbar so gut und intensiv, dass die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe in Gütersloh bei ihr anfragte, einen Selbsthilfe-Verein zu gründen. Heute ist Hallenberg Ansprechpartnerin für Wermelskirchen, Remscheid, Burscheid, Leichlingen, Hückeswagen, Wipperfürth und Radevormwald. "Leider hat sich in den anderen Städten bis jetzt keine Selbsthilfegruppe gegründet", sagt Brigitte Hallenberg.

Deshalb liegt ihr die Ausbildung von Schlaganfallhelfern besonders am Herzen. Am 10. Mai beginnt die Ausbildung, jeden zweiten und vierten Mittwoch, 14 bis 18 Uhr - Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Vermittelt werden Grundlagen der Medizin und Therapie, dazu kommt eine Kommunikationsschulung. Außerdem werden die Teilnehmer über Sozialrecht und die psychologischen Grundlagen informiert. "Jeder, der dazu kommt, würde mich entlasten und dem Verein helfen", sagt Hallenberg. "Hilfe und Unterstützung kommt nicht von allein", sagt sie aus Erfahrung. "Man muss selbst aktiv werden". Da die Betroffenen und meist auch die Angehörigen dazu in der Ausnahmesituation nicht in der Lage sind, ist die Selbsthilfegruppe wichtig. "Der Einsatz und die Arbeit der freiwilligen, ehrenamtlichen Helfer ist ein zentraler Baustein in der Gesellschaft", sagte Bürgermeister Rainer Bleek in seiner Begrüßung zu Beginn eines großen Programms aus Anlass des zehnjährigen Bestehens der Gruppe. Viele Grußworte aus Politik, Vertreter der Krankenhäuser, des Schlaganfall Landesverbandes NRW, des Hospizvereins und Pflegeeinrichtungen zeigten die Bedeutung und Wichtigkeit der Vereinsarbeit.

Für Musik sorgte der Chor "Reharmonie" mit Unterstützung des MGV Niederwermelskirchen 1909. Geigenmusik Europas und Nordamerikas präsentierten die "Four Fiddlers". Wie viel Bewegung auch mit einer Behinderung möglich ist, zeigte die Rollstuhltanzgruppe. Tiertrainerin Mareike Doll informierte über die Unterstützung mit einem Therapiehund, und die Firma "Provita Medical" aus Dabringhausen präsentierte ihren neu entwickelten Transferstuhl, der auch gleich getestet werden konnte.

Die Gäste bekamen so jede Menge Informationen und ein tolles Begleitprogramm.

Informationen und Kontakt über Brigitte Hallenberg, Tel. 02196 4129. www.schlaganfall-wk.de

(wsb)
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