Wermelskirchen Ziel: Schnelles Internet für alle bis 2020

Wermelskirchen · Die Telekom hat ihren Breitbandausbau im Stadtgebiet gestartet. Am Neuenweg in Dhünn rollte gestern der Bagger an, in Dabringhausen beginnen die Arbeiten im Juni. Die Stadt will 98 Prozent Flächendeckung erreichen.

 Breitbandausbau gestartet (v.l.): Artur Kapusta (RBS Media), Bürgermeister Rainer Bleek, Norman Patrick Gutt und Marco Lohmeier von der Telekom sowie Florian Leßke (Amt für Stadtentwicklung) schauen sich die Baugrube am Neuenweg in Dhünn an.

Breitbandausbau gestartet (v.l.): Artur Kapusta (RBS Media), Bürgermeister Rainer Bleek, Norman Patrick Gutt und Marco Lohmeier von der Telekom sowie Florian Leßke (Amt für Stadtentwicklung) schauen sich die Baugrube am Neuenweg in Dhünn an.

Foto: Jürgen Moll

Läuft es nach Plan, haben alle Wermelskirchener bis spätestens 2020 eine schnelle Internetanbindung via Glasfaser. Dazu sind drei Schritte nötig. Den ersten macht gerade die Telekom mit dem Beginn des Breitband-Ausbaus in Wermelskirchen - das erste Loch wurde dafür gestern am Neuenweg gebuddelt. An der Baustelle in Dhünn verkündete Marco Lohmeier, bei der Telekom zuständig für den Infrastrukturvertrieb, dass der Ausbau in Dabringhausen im Juni beginnen wird. Für Bürgermeister Rainer Bleek und Stadtentwicklungsamtsleiter Florian Leßke ist eine Abdeckung von 98 Prozent das Ziel. Dieses könnte sogar früher als 2020 erreicht werden, denn: "Die Schritte erfolgen parallel und nicht nur nacheinander", sagte Leßke.

Für den zweiten und dritten Schritt ist die öffentliche Hand aktiv: Über den Rheinisch-Bergischen Kreis stehen Fördermittel aus Bundes- und Landestöpfen bereit, die dort einen Ausbau ermöglichen, wo dieser für die Telekom nicht wirtschaftlich ist (BM berichtete). Wie Leßke erläuterte, werden danach aber immer noch einige "weiße Flecken" auf der Karte Wermelskirchens bleiben: "Die Bundesförderung bedingt wenig dicht besiedelte Gebiete. Wir leben aber in einem dicht besiedelten Bundesland mit rechnerisch vielen Einwohnern pro Quadratmeter." Das beiße sich mit dem Bergischen, wo es viele Hofschaften in Außenlagen gibt.

Vor diesem Hintergrund habe das Land eigene Fördermittel bereit gestellt, die die Stadt anzapfen wolle. "Die Ausschreibungen für Aufträge, die mit Hilfe der dem Kreis bewilligten Fördermittel bezahlt werden, erfolgen bis Jahresende." Damit soll eine Ausführung bis Ende 2018 möglich sein. In 2019 und bis 2020 - idealerweise sogar früher - könnte der restliche Ausbau mit Landesförderung erfolgen. "Wir sind sehr froh, dass der Breitbandausbau in Dabringhausen jetzt schneller beginnt als erwartet", sagte Bürgermeister Rainer Bleek. Die Telekom arbeite nicht nach Stadtgrenzen, sondern nach Vorwahlbereichen, erklärte Lohmeier: "Wir müssen und wollen bis Oktober dieses Jahres fertig sein, das fordert die Regulierungsbehörde."

Damit bekommen 13.500 Haushalte bis zum Herbst einen Internetanschluss mit Bandbreiten bis zu 100 Mbit pro Sekunde. "Das ist ein ziemlich großer Teil von Wermelskirchen", sagte Lohmeier. Wo genau der Ausbau erfolgt, kann jeder Bürger im Sommer (spätestens ab August) erfahren. Dann werde die Telekom die Ausbaugebiete veröffentlichen. "Vorher geht das nicht, weil wir gesetzlich verpflichtet sind, drei Monate vor Fertigstellung erst allen Mitbewerbern die mit Glasfaser versorgten Gebiete mitzuteilen", erläuterte Norman Patrick Gutt, Technik-Projektleiter bei der Telekom. Mit diesem Gesetz soll eine Chancengleichheit bei der Vermarktung zwischen allen Netzbetreibern hergestellt werden. "Die Planung ist beendet, jetzt wird gegraben. Wir liegen gut in der Zeit", sagte Lohmeier. "Wir haben Puffer für mögliche Verzögerungen eingebaut."

(sng)
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