Wesel 107,3 Millionen für Wesels Südumgehung

Wesel · Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) hat die Finanzierungszusage für den Bau der Südumgehung gegeben. Damit sind auch die letzten Zweifel ausgeräumt, dass die für Wesel wichtige Umgehungsstraße tatsächlich gebaut wird.

 Aus der Animation: Südumgehung im Bereich Gewerbegebiet Am Lippeglacis.

Aus der Animation: Südumgehung im Bereich Gewerbegebiet Am Lippeglacis.

Foto: Stadt Wesel

Natürlich ist es eine Botschaft, die ein Verkehrsminister und die örtliche Bundestagsabgeordnete unmittelbar vor der Bundestagswahl am 24. September gerne verkünden. Für Wesel bleibt es eine gute Nachricht: 107,3 Millionen Euro werden aus Berlin nach Wesel für den Bau der Südumgehung fließen. Damit können die Baumaßnahmen laut Minister Alexander Dobrindt (CSU) nun starten. Der Baubeginn könnte - laut Auskunft der Straßenbauverwaltung des Landes - im Herbst 2017 erfolgen. Die Fertigstellung und damit die Verkehrsfreigabe soll 2022 folgen.

Sabine Weiss, CDU-Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Wesel I, machte die Nachricht der Finanzierungszusage gestern öffentlich: "Ich habe mich intensiv für eine zeitnahe Mittelfreigabe stark gemacht und freue mich sehr, dass nun der Startschuss für die Ortsumgehung gefallen ist."

 Südumgehung im Bereich Fusternberg.

Südumgehung im Bereich Fusternberg.

Foto: Planungsbüro Arup

Die Südumgehung ist Teil der Bundesstraße 58 und verbindet die A 57 mit der A 3. Sie soll den Verkehr aus dicht besiedelten Wohngebieten in Wesel fernhalten. Zwei der drei Teilabschnitte sind realisiert: Die Rheinbrücke ist gebaut, bei Büderich ist die Ortsumgehung bereits fertiggestellt. Im Februar 2017 hat die Bezirksregierung den Planfeststellungsbeschluss für die Südumgehung Wesels gefasst. Die vorbereitenden Maßnahmen laufen längst. So hatten Experten das Terrain in den Lippewiesen zuletzt nach Bomben durchsucht. Eine Baustraße ist eingerichtet worden. Unsere Redaktion befragte gestern Straßen NRW, warum noch keine Finanzierungszusage vorliege, aber dennoch schon eine Baustraße eingerichtet worden ist. "Normaler Vorgang" hieß es dort.

Wesels Bürgermeisterin Ulrike Westkamp (SPD) äußerte gestern Freude über die Nachricht. "Wir haben schon darauf gewartet." Den Zeitpunkt der Veröffentlichung der Nachricht kommentierte sie mit den Worten: "Es ist naheliegend, dass das Bundesverkehrsministerium kurz vor der Wahl damit an die Öffentlichkeit geht." Aus Sicht der Stadtverwaltung sind alle Fragen geklärt. "Wir werden den Bau aber kritisch begleiten", sagte Westkamp, die für Stadtplanung zuständig ist. Sie rechnet damit, dass es zu weiteren Evakuierungen wegen Bombenfunden kommt. Zudem werde die Stadt beobachten, wie die Weseler Innenstadt während der Baumaßnahme erreicht werden kann. Westkamp sieht die Gefahr, dass Kunden aus südlich gelegenen Städten sowie Pendler Einschränkungen in Kauf nehmen müssen.

 Hier untertunnelt die neue Umgehung die Schermbecker Landstraße.

Hier untertunnelt die neue Umgehung die Schermbecker Landstraße.

Foto: Stadt Wesel
 Südumgehung im Bereich des neuen Tunnels in Fusternberg.

Südumgehung im Bereich des neuen Tunnels in Fusternberg.

Foto: Stadt Wesel

Auch der SPD-Bundestagsabgeordnete Ulrich Krüger und der SPD-Bundestagskandidat Jürgen Preuß meldeten sich zum Thema und begrüßten die Finanzierung. Mit der B58-Südumgehung werde nun ein durchgehender, übersichtlicher und leistungsfähig trassierter Straßenzug geschaffen, der die Ortsdurchfahrt Wesel erheblich entlasten wird, glauben beide.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort