Wesel 1,4 Millionen Euro: Brüner-Tor-Kita wird viel teurer

Wesel · Verwaltung will Buschmann-Kunstwerk und Mosaik-Säule im Verbindungsbau Brüner-Tor-/Key-Schule vor Abriss retten.

 Hausmeister Reinhold Kürwers zeigt auf die schmucke Säule, die künftig auf dem Kindergarten-Areal aufgestellt werden soll.

Hausmeister Reinhold Kürwers zeigt auf die schmucke Säule, die künftig auf dem Kindergarten-Areal aufgestellt werden soll.

Foto: Bosmann

Wie das immer so ist, wenn ein altes Gebäude umgebaut wird: Alles wird teurer als vorgesehen. Aktuelles Beispiel ist die Umgestaltung der im Sommer 2015 auslaufenden Innenstadt-Grundschule am Brüner-Tor-Platz in eine Kindertagessstätte. Bislang ging die Verwaltung davon aus, dass der Umbau inklusive Einrichtung 1,24 Millionen Euro kosten wird. Gestern allerdings wurden in der Sitzung des Ausschusses für Gebäudeservice Zusatzkosten aufgelistet: Weil vier Fenster in den Gruppenräumen raumtief umgebaut werden müssen - das Landesjugendamt will es so - , müssen 20 000 Euro hinzugerechnet werden. Mit 80 000 Euro schlägt eine 26 Meter lange Rampe zu Buche, so dass der neue Kindergarten künftig barrierefrei betreten werden kann. Um für die Rampe Platz zu schaffen, muss das Foyer zwischen der Grundschule und der angrenzenden Ellen-Key-Förderschule abgerissen werde. Kostenpunkt: geschätzte 90 000 Euro. Macht zusammen mehr als 1,41 Millionen Euro. Und selbst dieser Betrag wird nicht ausreichen. Denn in besagtem Zwischenraum befindet sich zum einen ein Wandgemälde des berühmten Weseler Künstlers Artur Buschmann (1895 -1971) sowie eine Säule, die noch aus der Zeit stammt, als das Gebäude als Berufsschule diente. Es zeigt kunstvolle Mosaike mit den Symbolen verschiedener Berufe.

Das Buschmann-Kunstwerk müsse vor Witterungseinflüssen geschützt werden, teilte Gebäudeservice-Mitarbeiter Dieter Hitschfel mit. Und die Säule werde man wohl herausschneiden können, um sie an anschließend in das Außengelände zu integrieren. Was das alles zusätzlich kosten wird, dazu konnte die Verwaltung keine Angaben machen.

Mit den Umbau-Vorbereitungsarbeiten wurde bereits begonnen. Hitschfel erklärte auf Anfrage, dass die Kindertagesstätte im Herbst 2015 ihren Betrieb aufnehmen soll. Einen Träger gibt es noch nicht. Weil die Kita nur die Räume im Erd- und im Obergeschoss benötigt, werden der ausgebaute Keller, das zweite Ober- sowie das Dachgeschoss des alten Gebäudes künftig leerstehen.

(RP)
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