Wesel 2017 nimmt die Südumgehung Fahrt auf

Wesel · Das 80-Millionen-Euro-Projekt könnte bei optimalem Verlauf der Bauarbeiten in vier Jahren abgeschlossen werden.

 Wenn nichts dazwischenkommt, könnten im nächsten Jahr die Bauarbeiten für die neue Brücke über die Lippe beginnen. Die Trasse würde dann ganz rechts über das dann zugeschüttete Flussbett führen. Noch in diesem Jahr soll die Bezirksregierung zum Ende des Planfeststellungsverfahrens grünes Licht für das Projekt geben.

Wenn nichts dazwischenkommt, könnten im nächsten Jahr die Bauarbeiten für die neue Brücke über die Lippe beginnen. Die Trasse würde dann ganz rechts über das dann zugeschüttete Flussbett führen. Noch in diesem Jahr soll die Bezirksregierung zum Ende des Planfeststellungsverfahrens grünes Licht für das Projekt geben.

Foto: ekkehart Malz

Beim Besuch des Weseler Lions Clubs im Landhotel Voshövel in Schermbeck-Weselerwald hatte NRW-Verkehrsminister Michael Groschek am Montag verkündet, dass 2017 mit dem Ausbau der Südumgehung begonnen werden könne. Doch was heißt das genau? Und wann könnte das 80-Millionen-Euro-Projekt, das europaweit ausgeschrieben werden muss, tatsächlich fertig sein? Diese und andere Fragen hat die RP gestern mit Heinz-Gerd Biewald erörtert. Biewald ist beim Landesbetrieb Straßen.NRW Projektleiter Planung und geht davon aus, "dass der Minister die Sache positiv sieht. Und das passt auch zum Stand der Dinge".

Wann beginnen die Arbeiten? Schwer zu sagen, sagt Biewald. Er geht davon aus, dass in der zweiten Jahreshälfte das vor fünf Jahren gestartete Planfeststellungsverfahren beendet sein wird und die Bezirksregierung in Düsseldorf dann Baurecht schafft. "Der von Düsseldorf erteilte Beschluss ist allerdings einklagbar", gibt Biewald zu bedenken. Er hält es für wahrscheinlich, dass Betroffene gegen das Projekt klagen werden. "Doch vielleicht geht es dabei beispielsweise um Fragen wie Entschädigungen, so dass Klagen keine aufschiebende Wirkung haben. Man muss positiv denken."

Was könnte zuerst gebaut werden? Wie schon gesagt könnten, wenn alles alles nach den Vorstellungen von Straßen.NRW abläuft, 2017 die Vorbereitungen getroffen werden für den Bau der neuen Brücke über die Lippe (unmittelbar im Anschluss an die neue Weseler Rheinbrücke). Auch ist denkbar, dass das ehemalige Flussbett der Lippe unterhalb des Gewerbegebietes am Lippeglacis mit Kies und Sand aufgeschüttet wird. Denn bekanntlich wird dort die neue Umgehung Richtung B 8 geführt. "Die Umgehung wird dann in den folgenden Jahren unter der Bundesstraße und unter der Betuwelinie hergeführt", erklärt Biewald. Was passiert auf dem Fusternberg? Die Planung sieht vor, dass die Umgehung B 58n durch einen noch zu bauenden Tunnel führt und nach einigen Kilometern (auch in Troglage) auf die Schermbecker Landstraße (B 58) trifft. Von dort können Autofahrer dann wahlweise nach rechts Richtung Autobahnauffahrt Wesel, nach links Richtung Bahnhof oder geradeaus auf der Hagerstownstraße (in Richtung der geplanten neuen Autobahnauffahrt Brünen an der B 70) fahren. Heinz-Gerd Biewald geht davon aus, dass die Bauarbeiten mindestens drei Jahre dauern werden. Müssen Häuser der B 58n weichen? Ja, wenn "auch nur einige wenige", beteuert Biewald. Dem Abrissbagger nicht zum Opfer fällt unter anderem das Haus von Kräutergärtner Sula Peci an der Schermbecker Landstaße. "Und zwar, weil die Umgehung nicht direkt auf die B 58 trifft, sondern diese untertunneln wird", sagt der Projektleiter.

(RP)
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