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Wesel 25 Jahre Einsatz fürs herrliche Diersfordt

Wesel · Der Heimatverein der Herrlichkeit Diersfordt hat seit 1989 viel geschafft. Aushängeschild ist der restaurierte Eiskeller.

 2011 konnten Anneliese Tyrolf und Renate Quast nach einer Benefiz-Kulturreihe Ruth Jäschke (v.l.) eine Spende für die Fukushima-Opfer in Japan überreichen.

2011 konnten Anneliese Tyrolf und Renate Quast nach einer Benefiz-Kulturreihe Ruth Jäschke (v.l.) eine Spende für die Fukushima-Opfer in Japan überreichen.

Foto: Malz, Ekkehart (ema)

Klein, aber fein, heißt es oft. Im Fall das Heimatvereins Diersfordt muss man eher sagen: klein, fein und ziemlich rege. Es ist schon bemerkenswert, was die Gruppe von Enthusiasten alles bewirkt hat. Heimatverbunden, aber nicht brauchtümelnd; geschichtsbewusst, aber nicht gestrig; originell, aber nicht effekthaschend. Ehrenamtlich, immer auf hohem Niveau - und das seit nunmehr 25 Jahren. Am 19. Juli 1989 gründeten 34 engagierte Leute den Heimatverein der Herrlichkeit Diersfordt. Schon wenig später, im Oktober, kam der Nutzungsvertrag für den Eiskeller zustande. Dieses Gebäude ist heute ein Symbol für all das, was den Heimatverein ausmacht.

 In Diersfordt kommt der Erntekranz mit zwei PS.

In Diersfordt kommt der Erntekranz mit zwei PS.

Foto: Malz, Ekkehart (ema)

Die Erhaltung der Eigenart und Schönheit des Ensembles aus Baudenkmälern, Bodendenkmälern und umgebender niederrheinischer Landschaft von Schloss Diersfordt zu unterstützen beziehungsweise dem damals überall sichtbaren Verfall entgegenzuwirken, das hatten sich die Mitglieder seinerzeit auf die Fahne geschrieben.

 Das Museum und Heimathaus Eiskeller vor der Brücke über den Schlossgraben ist der ganze Stolz des Heimatvereins. Die aufwendige Sanierung des Schmuckstücks wurde vor zehn Jahren abgeschlossen.

Das Museum und Heimathaus Eiskeller vor der Brücke über den Schlossgraben ist der ganze Stolz des Heimatvereins. Die aufwendige Sanierung des Schmuckstücks wurde vor zehn Jahren abgeschlossen.

Foto: Ekkehart Malz

Dass der Eiskeller am Schloss 2004 schließlich als Museum und Heimathaus eingeweiht werden konnte, gilt angesichts des Zustands in den späten 80er Jahren als unglaubliche Leistung.

Außerdem gelang die Restaurierung des Grabdenkmals von Alexander Hermann von Wylich und von Gedenktafeln für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs. Stolz blickt der Heimatverein auf fast 200 öffentliche Veranstaltungen zurück, die er organisiert hat. Hinzu kommen 30 Ausstellungen sowie 23 Weihnachtsmärkte - davon drei mit dem Schützenverein.

Außergewöhnliche Konzerte holen regelmäßig Kultur aus aller Welt nach Diersfordt. 2011 kam eins zum Beispiel in Zusammenarbeit mit dem Japanischen Generalkonsulat Düsseldorf zustande. Das Ensemble Wagaku Miyabi gastierte anlässlich der Feiern zum 150-jährigen Bestehen der deutsch-japanischen Freundschaft im Kaminraum. Dazu wurde eine Ausstellung mit Zen-Malerei gezeigt. Die Kulturreihe erbrachte am Ende 561,70 Euro für die Opfer der Atomkatastrophe von Fukushima.

Eine besondere Beziehung pflegte der Heimatverein zu dem inzwischen verstorbenen Eigentümer der Diersfordter Schlossanlage und vieler Ländereien, Siegfried Graf zu Stolberg-Wernigerode. Er begrüßte und unterstützte als Schirmherr ausdrücklich die Vereinsgründung und die Namensgebung, mit der die Beziehung zur Geschichte Diersfordts deutlich gemacht werden sollte. Denn die Bezeichnung "Herrlichkeit" ist ein Begriff aus dem alten deutschen Recht und erinnert an die Erhebung Diersfordts zur Herrlichkeit im Jahre 1498 durch Herzog Johann von Kleve.

Heute gehören dem Heimatverein 135 Mitglieder an. Vorsitzende ist Anneliese Tyrolf, ihre Stellvertreterin Renate Quast, die Kasse führt Ulrike van den Bruck, Schriftführerin ist Sabine Seinen. Zum erweiterten Vorstand zählen die Beisitzer Heinrich Bruckmann, Detlev Flores, Anja Krechter, Ulla Petzel, Claudia Kasner und Evi ten Hövel.

Ein Geburtstagsprogramm gibt es nicht. Der Verein hat auch so genug zu bieten (siehe Info-Box).

(RP)
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