Hamminkeln 40 Jahre Vergnügen mit "Bellhammi"

Hamminkeln · Am Freitag startet die Hamminkelner Kirmes mit dem Fassanstich. Große und kleine Kirmesgeschäfte ziehen sich vom alten Sportplatz bis zur Brauerei.

 Heinz Breuer - hier bei der Kirmeseröffnung 2006 - erfand 1985 die verheißungsvolle Bezeichnung "Bellhammi" für die Hamminkelner Kirmes.

Heinz Breuer - hier bei der Kirmeseröffnung 2006 - erfand 1985 die verheißungsvolle Bezeichnung "Bellhammi" für die Hamminkelner Kirmes.

Foto: Malz

Vier Jahrzehnte lang gehörte sie zur vergnüglichen Seite der Stadt, die Kirmes "Bellhammi". Zumindest, was die Kontinuität betrifft, denn der Rummel mit Unterhaltung für die dörfliche Bevölkerung hat mehrere Anläufe in der Geschichte des ländlichen Ortes Hamminkeln erlebt. Bellhammi 2017 ist dennoch eine Jubiläumskirmes. Am Freitag, 22. September, 17 Uhr, bei der Eröffnung werden sicher Stefan Tidden, Vorsitzender des Hamminkelner Verkehrsvereins (HVV), und Bürgermeister Bernd Romanski, zuständig mit hoffentlich festem Schlag für den Fassanstich, einige erinnernde Worte sprechen. Drei Böllerschüsse setzen das Signal. Der HVV bittet zum Gewinnspiel. Das Programm unter anderem mit Vereinsolympiade und preisgünstigem Familien- und Vereinstag am Montag hat viel zu bieten.

Die 40. Auflage von Bellhammi ist ein Jubiläum mit weiter zurückreichender Geschichte. Zum ersten Mal wurde über die Hamminkelner Kirmes sehr viel früher berichtet. 1845 schrieb die Weseler Zeitung über den Rummel im Nachbarort, der Abwechslung ins ländlich geprägte Leben bringt. Jahrzehnte später bedingten die beiden Weltkriege, dass für Kirmestreiben wenig Raum blieb. Auch später gab es einen Niedergang, so Anfang der 1970er Jahre. Damals schrumpfte die Veranstaltung zur Rumpf-Kirmes, es verloren sich noch zwei Fahrgeschäfte und einige Buden auf den Parkplatz neben dem alten Sportplatz Brüner Straße.

Bürgerliches Engagement war Grundlage für den Neubeginn. 1975 übernahm der HVV die Organisation. Der langjährige und sprachlich gewandte Vorsitzende Heinz Breuer erfand 1985 die verheißungsvolle Bezeichnung "Bellhammi". Die Kirmes wuchs, brauchte mehr Platz, entwickelte sich zur Straßenkirmes.

Für größere Fahrgeschäfte benötigt man Raum. Nach Sorgen, ob die Bebauung des alten Sportplatzes die Aktivitäten eingrenzen würde, ist Entspannung eingekehrt. Ab Freitag nimmt die 40. Ausgabe der Kirmes wieder den ganzen Straßenzug vom alten Sportplatz bis zur Feldschlösschen-Brauerei ein. Große Fahrgeschäfte machen eine Kirmes attraktiv. Neuheiten sind gerne gesehen. Das gilt auch für Bellhammi. Erstmals wird das Karussell "X-Factor" auf dem Parkplatz an der Marktstraße aufgebaut. "Unsere Hauptattraktion, eine 25 Meter hohe Schaukel", sagt Organisator Matthias Vorholt vom HVV. Neu dabei ist auch das "Geisterhotel", das vor dem Modegeschäft Bückmann zum Gruseln einlädt. Autoscooter und Kettenkarussell sind ebenfalls dabei.

In Zeiten von Terroranschlägen mit Lastwagen muss sich auch der HVV mit dem Thema Sicherheit befassen, das fordert die Ordnungsbehörde. Betonbarrieren wie zuletzt beim Besuch von Außenminister Sigmar Gabriel auf dem Großen Markt in Wesel wären unpraktikabel. Stattdessen blockt die Kirmes sich selbst. Große Fahrgeschäfte stehen schräg oder mehr in der Mitte der Fahrbahn, Lkw der Schausteller bilden Barrieren. Die Kirmes rückt so auch zusammen. Eine gute Idee.

(RP)
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