Niederrhein Acht Archive öffnen ihre Pforten

Niederrhein · Acht Archive geben am Samstag, 3. März, Einblicke in die Geschichte von Demokratie und Bürgerbeteiligung in Duisburg. Erstmals präsentiert sich das Archiv für alternatives Schrifttum an seinem neuen Standort an der Münzstraße.

 Auch das Landesarchiv am Duisburger Innenhafen macht beim Tag der Archive mit. Am Samstag gibt es dort auch Führungen.

Auch das Landesarchiv am Duisburger Innenhafen macht beim Tag der Archive mit. Am Samstag gibt es dort auch Führungen.

Foto: Sandra Kaiser

Das Stadtarchiv und das Landesarchiv wird den meisten geschichtlich interessierten Menschen in Duisburg bekannt sein. Am bundesweiten Tag der Archive, der in diesem Jahr am Samstag, 3. März, stattfindet, kann man aber noch sechs weitere Archive in Duisburg kennenlernen. Neben den beiden genannten sind es: das Archiv für alternatives Schrifttum, das Archiv des Museums der Deutschen Binnenschifffahrt, das Grillo-Archiv, das Haniel-Archiv, das Thyssen-Krupp-Konzernarchiv und das Universitätsarchiv Duisburg-Essen.

Man muss am Samstag nicht alle acht Duisburger Archive aufsuchen, um deren Arbeit kennenzulernen. Im Landesarchiv (Schifferstraße 30) kann man nicht nur das dort beheimatete Archiv kennenlernen (einschließlich der sonst für die Öffentlichkeit nicht zugänglichen Magazine), sondern auch noch das Grillo-Archiv und das Thyssen-Krupp-Konzernarchiv, das mit Ausstellungsstücken und Infomaterial sowie sachkundigen Mitarbeitern präsent ist. Das Archivmaterial wird nach dem Motto des Tages ausgewählt: "Demokratie und Bürgerrechte".

Das Grillo-Archiv zeigt Dokumente zu den großen Streiks im Ruhr-Bergbau in den Jahren 1889 und 1905, sowie zu den Arbeitskämpfen bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs. Das Thyssen-Krupp-Archiv konzentriert sich auf Dokumente zur Arbeiterschaft von Thyssen, die dazu beitrug, dass man vom "Roten Hamborn" spricht. Im Landesarchiv am Innenhafen selber wird um 11.30 Uhr die Ausstellung "Frieden, Freiheit, Mitbestimmung - Aspekte der Revolution 1918/19" eröffnet, die noch bis Juni dort zu sehen sein wird.

Um das Jahr 1970 vollzog sich in Deutschland ein politischer und gesellschaftlicher Wandel, der im Rückblick durch die Unruhen und Protestbewegung im Jahre 1968 initiiert wurde. Im Duisburger Stadtarchiv ist ab Samstag die Ausstellung "1968 und die Folgen" zu sehen. In dieser Ausstellung zeigt das Stadtarchiv Fotos, Flugschriften und Dokumente zum Protest der Stadt und der Bürger in Duisburg gegen die seit Ende der 1960er Jahre geplante Ansiedlung des Veba-Konzerns im Rheinbogen bei Orsoy, einem Stadtteil von Rheinberg.

Als Gastarchive sind im Stadtarchiv am Karmelplatz 5 auch weitere Archive vertreten: Das Museum der Deutschen Binnenschifffahrt verfügt über umfangreiche Bestände zum Thema Schifffahrt auf dem Rhein und anderen deutschen Flüssen. Ein Teil dieser Dokumente (insbesondere Fotos, Pläne und Filme) wird für den Tag ans Stadtarchiv ausgeliehen. Weiterer Gast im Stadtarchiv ist das Haniel-Archiv, das vor allem Unterlagen und Fotos zur Kohleversorgung zeigt. Der Schwerpunkt beim Universitätsarchiv, das ebenfalls im Stadtarchiv zu Gast sein wird, liegt auf der studentischen Oppositionsrolle in den Jahren nach 1968.

Eine Besonderheit gibt es beim Archiv für alternatives Schrifttum (afas). Das ist zum einen im Stadtarchiv vertreten mit Plakaten zum Thema Demokratisierung, Protestbewegungen und Zivilgesellschaft seit den 1960er Jahren sowie Dokumenten vom Kampf um den Erhalt der Rheinpreußen-Siedlung in Duisburg-Homberg. Darüber hinaus öffnet es erstmals für die Öffentlichkeit seine Türen am neuen Standort an der Münzstraße 37-43. Das afas-Archiv, das sich früher an der Schwarzenberger Straße 147 in Duisburg-Rheinhausen befand, ist nun im dritten Stock des Knüllermarktes, Münzstraße 37-41, zu finden. Zu erreichen ist es über den rückwärtigen Parkplatz (Großer Kalkhof).

Um 12, 14 und 16 Uhr finden am Samstag jeweils parallel Führungen im Stadtarchiv, im Landesarchiv und im Archiv für alternatives Schrifttum statt. Der Eintritt ist frei, doch sollte man sich im Stadtarchiv Einlasskarten besorgen, damit die Veranstalter den Besucherandrang besser einschätzen können, raten die Organisatoren.

(pk)
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