Wesel/Dinslaken Ärger bei den Betuwe-Initiativen

Wesel/Dinslaken · Mehr als 20 Jahre währt der Kampf der Menschen längs der Schienenstrecke zwischen Oberhausen und den Niederlanden um einen wirksamen Schutz vor dem Lärm, den der stetig wachsende Strom der Güterzüge auf der so genannten Betuwelinie verursacht.

Bislang haben die einzelnen Initiativen von Emmerich bis Oberhausen und die betroffenen Kommunen das in großer Übereinstimmung getan. Doch dieser Zusammenhalt zeigt Risse.

Jetzt hat der Verband der Bürgerinitiativen entlang der Betuwelinie sogar der Dinslakener Gruppe das Totenglöckchen geläutet, obwohl die sich höchst lebendig fühlt. Auf www.betuwe-niederrhein.de heißt es über die Dinslakener, dass sie leider dem Verband nicht beigetreten sind. Und: "Der seit 20 Jahren aktive Verein löst sich selber auf." Das ist für Heinz Mülleneisen, den Vorsitzenden der Dinslakener Betuwe-Initiative, ein Affront, den er keineswegs stehen lassen will. Von Auflösung könne keine Rede sein, die Mitgliederzahl sei konstant. Zurzeit halte sich die Initiative nur deswegen zurück, weil sie abwarten wolle, wie die Bahn auf die Einwendungen, die die Bürger im laufenden Planfeststellungsverfahren für den Dinslakener Streckenabschnitt gemacht hätten, reagiere.

"Dann", so sagt Mülleneisen, der nichts davon hält, Forderungen ins Blaue zu formulieren, "haben wir konkrete Anhaltspunkte, wo wir die betroffenen Anwohner unterstützen können. Und das werden wir selbstverständlich auch tun." Die Dinslakener Initiative setzt auf Gespräche mit der Bahn und nicht auf einen harten Konfrontationskurs. Das ist laut Mülleneisen auch der Grund, warum seine Initiative nicht dem niederrheinischen Verband beigetreten ist. Für den Internetauftritt des Verbands, der die Dinslakener Gruppe vor der Auflösung sieht, zeichnet der Weseler Gert Bork verantwortlich. Der befindet sich im Urlaub und war gestern für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

Heinz Markert, Sprecher der Voerder Initiative, der auf der Internetseite des Verbands als einer von drei Sprechern bezeichnet wird, zeigte sich gestern erschüttert: "Ich habe das gerade erst erfahren und weiß nicht, wie dieser Satz auf die Internetseite gekommen ist. Das ist absoluter Schwachsinn. Ich werde mich sofort darum bemühen, dass das richtig gestellt wird. So kann man nicht miteinander umgehen."

(jöw)
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