Kreis Wesel AfD untersucht die Ausgaben des Kreises

Kreis Wesel · Wolfgang Weinkath bezeichnet sich selbst als "liberalkonservativ". Als Mitglied der Partei Alternative für Deutschland (AfD), der er seit Anfang des vergangenen Jahres angehört und für die er kurz darauf in den Weseler Kreistag gewählt wurde, setzt der Unternehmensberater aus Dinslaken sich für die Freiheit des Einzelnen ein, will Werte erhalten und fortführen, wie er im RP-Gespräch sagte. Zusammen mit Uwe Krins bildet Weinkath die AfD-Kreistagsgruppe, deren Sprecher er ist. Unterstützt werden er und Krins durch vier sachkundige Bürger. Bei der Kreistagswahl im vergangenen Jahr holte die AfD aus dem Stand 2,55 Prozent der abgegebenen Stimmen und errang damit zwei Mandate. "Wir wollen im Kreis mitgestalten, unsere Ideen einbringen und auch Entscheidungen mittragen, die wir zwar nicht prickelnd finden, die uns aber vorgegeben sind durch Berlin oder Brüssel und gegen die wir uns nicht wehren können", sagt Weinkath.

Die Ausgabenpolitik des Kreises will der 65-jährige Dinslakener, der früher der CDU angehörte, nach seinem Austritt aus dieser Partei sein Herz für die AfD entdeckte, genau unter die Lupe nehmen. Dies ist für Weinkath deshalb wichtig, weil der Kreis umlagenfinanziert ist. Weinkath spricht sich gegen Personalabbau aus, doch müssen nach seiner Ansicht, Abläufe innerhalb der Kreisverwaltung noch optimiert und die Strukturen vereinfacht werden, damit die Menschen, die dort beschäftigt sind, es etwas leichter haben.

Kritisch zu hinterfragen sind nach seiner Meinung die freiwilligen Leistungen. Die seien zwar wichtig, um Hilfe zur Selbsthilfe zu geben, doch sollten nicht drei Träger die gleichen Leistungen anbieten, ohne miteinander zu kooperieren. "Wir müssen auf Kreisebene Kräfte bündeln, effizienter und kostengünstiger arbeiten", sagt Weinkath.

Die AfD im Kreis will nun Schritt für Schritt kommunale Themen angehen, wie Weinkath berichtet. Geplant ist, die Fragestunden in den Räten und Ausschüssen der kreisangehörigen Kommunen verstärkt zu nutzen, um näher an den Bürgern zu sein. "Deshalb wollen wir die Parteifreunde vor Ort mit einbinden und sie motivieren, politisch aktiv zu werden."

Die Geschäftsstelle der AfD-Kreistagsgruppe befindet sich in Dinslaken an der Albrecht-Dürer-Straße in Hiesfeld. Das dortige Büro ist an zwei bis drei Tagen in der Woche besetzt. Weinkath plant, mit Aktionen nach draußen zu gehen. Unter dem Motto "Genug abGEZockt" soll beispielsweise Front gegen die Rundfunk- und Fernsehgebühr gemacht werden, die für den 65-jährigen Dinslakener eine versteckte Steuer darstellt.

(RP)
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