Wesel/Düsseldorf Altana will Standort Wesel ausbauen

Wesel/Düsseldorf · Der neue Chef des Spezialchemiekonzerns aus Wesel zeigte sich bei der Vorstellung der Bilanz des Geschäftsjahres 2016 zufrieden. Während ein Drittel des Umsatzes inzwischen in Asien erzielt wird, soll auch die Heimat gestärkt werden.

 "Wir arbeiten daran, den Standort in den nächsten Jahren auszubauen", sagt Altana-Chef Babilas über Wesel.

"Wir arbeiten daran, den Standort in den nächsten Jahren auszubauen", sagt Altana-Chef Babilas über Wesel.

Foto: Altana

Ein Jahr ist Altana-Chef Martin Babilas jetzt im Amt - und wenn man ihn fragt, wie es gelaufen ist, sagt er lächelnd: "Sehr gut." Babilas war viel unterwegs in der Zeit, in den USA, Indien zuletzt auch in Japan. Von Wesel aus macht der Spezialchemiekonzern auf praktisch allen Kontinenten Geschäfte, speziell Asien wird dabei als Markt immer wichtiger.

"Wir haben in Asien deutliche Zuwächse erreichen können", sagte Babilas gestern bei der Vorstellung der Bilanz für das Geschäftsjahr 2016 in Düsseldorf. Was das heißt: Ein Drittel des Umsatzes von insgesamt rund 2,1 Milliarden Euro wird dort erzielt. Tendenz steigend. "Wir versprechen uns in Schwellenländern in den kommenden Jahren überdurchschnittliches Wachstumspotenzial."

Im chinesischen Shanghai hat die Altana-Tochter BYK Additives & Instruments, die noch immer den größten Teil des Altana-Geschäfts ausmacht, daher zuletzt ein neues Grundstück gekauft. Hier sollen die Entwicklungs- und Vertriebstätigkeiten für den Markt gebündelt werden. Auch die Mitarbeiterzahlen sollen in Asien in den kommenden Jahren deutlich steigen. Bislang arbeitet nur jeder zehnte Altana-Beschäftigte in Asien, zwei Drittel der Jobs sind noch immer in Europa - und da natürlich in Deutschland.

Zulasten vom Hauptsitz in Wesel soll diese Aufstockung allerdings nicht gehen. "Wir haben hier noch einiges vor", sagte Babilas. Im vergangenen Jahr wurde hier bereits ein neues Gesundheitszentrum eröffnet, in den kommenden Jahren soll der "Campus", wie Babilas die Gebäude links und rechts der Abelstraße nennt, weiter wachsen. "Wir arbeiten daran, den Standort die nächsten Jahre auszubauen."

So will Altana auch attraktiv für neue Mitarbeiter bleiben - denn genau wie auf viele andere Unternehmen muss sich auch der Konzern mit seinen Geschäftsbereichen BYK, Eckart, Elantas und Actega mit den Herausforderungen durch die Digitalisierung auseinandersetzen. "Die ist für uns ja durchaus noch Neuland", räumt Babilas offen ein.

2016 hat das Unternehmen daher den Bereich "Digitale Transformation" geschaffen. Hier suchen Mitarbeiter aus allen Teilen der Welt Antworten auf die Fragen, die sich durch den digitalen Wandel ergeben: Wie verändert sich das Verhältnis zu den Kunden? Wie verändern sich Bestellvorgänge, Lieferungen und welche Dienste könnten die Geschäftsbereiche zusätzlich anbieten? Wie lassen sich Prozesse mit digitaler Technik besser steuern?

Natürlich brauche man dafür auch zukünftig neue Mitarbeiter, die sich in Bereichen wie Software oder Datenanalyse auskennen, sagt Babilas. "Wir brauchen Menschen, die Talente mitbringen, die wir noch nicht haben", sagt er. Gleichzeitig ginge es auch darum, die eigenen Mitarbeiter zu qualifizieren.

In Zukunft, kündigte Babilas an, müssten die Mitarbeiter gerade in diesem Bereich noch stärker weltweit zusammenarbeiten: "Wir müssen schließlich nicht an 30 Standorten das Rad neu erfinden."

(frin)
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