Lost Identity An den Turntables von Parookaville

Wesel · Ein Issumer und ein Kempener waren auf der Hauptbühne beim Festival in Weeze: Sebastian Biesen (29) und Marius Grassler (23), das DJ-Duo Lost Identity. Sie trafen auf große Idole wie Steve Aoki.

 Von hoch oben haben sie die Menge im Griff: Marius Grassler (links) und Sebastian Biesen (Mitte) sind "Lost Identity". Das Parookaville-Festival ist für sie fantastisch, den Rest des Jahres sind sie Botschafter des Events. Als nächstes sind sie bei Nature One in Kastellaun, danach beim Elektrisize in Erkelenz.

Von hoch oben haben sie die Menge im Griff: Marius Grassler (links) und Sebastian Biesen (Mitte) sind "Lost Identity". Das Parookaville-Festival ist für sie fantastisch, den Rest des Jahres sind sie Botschafter des Events. Als nächstes sind sie bei Nature One in Kastellaun, danach beim Elektrisize in Erkelenz.

Foto: Gerhard Seybert

Ihr wart bei Parookaville nicht Besucher, sondern hattet eine ganz andere Perspektive, als DJ. Noch müde?

Marius Grassler Eigentlich sind wir mittlerweile wieder gut erholt. Wir haben viel erlebt, viele große Künstler treffen können, und der Abend, als wir von Samstag auf Sonntag die Mainstage eröffnen durften, war atemberaubend. Um vier Uhr lag ich aber im Bett.

Hattet Ihr einen oder mehrere Auftritte beim Parookaville-Festival?

Grassler Mehrere. Am Donnerstag durften wir beim Pre-Opening auf dem Campingplatz das Closing auf dem Penny Square spielen. Das war das erste Highlight, denn die 25.000 Camper durften schon am Donnerstag anreisen, und bei der großen Welcome-Party war es beim letzten Set doch brechend voll. Am Samstag haben wir dann die große Mainstage eröffnet und später noch im E-Size-Bunker gespielt.

Euer schönstes Erlebnis?

SebaSTIAN bIESEN Auf dem Festival hatten wir viele Gänsehaut-Momente, zum Beispiel, als wir auf der Mainstage gespielt haben, wo ja auch die großen DJs wie Tiesto und Steve Aoki gespielt haben. Getoppt wurde das aber eine Woche, bevor es richtig losging: Steve Aoki ist überraschend in Weeze mit seinem Privatflieger gelandet und hat auf der Parookaville-Baustelle eine inoffizielle Bauabnahme gemacht. Wir waren auch dabei und sind mit ihm fast eine Stunde übers Gelände gelaufen.

Habt Ihr vom Leben in dieser besonderen Stadt Parookaville überhaupt etwas mitbekommen, oder habt Ihr nur Euren Job gemacht, und das war's?

Biesen Wir hatten tatsächlich Zeit, mal rauszugehen, und andererseits auch Backstage die Möglichkeit, mit anderen DJs zu sprechen und Kontakte zu knüpfen.

Wie wichtig ist das mit den Kontakten? Macht nicht jeder DJ sein eigenes Ding?

Grassler Nee, Kontakte in der Szene sind megawichtig, um zum Beispiel mit den Künstlern zusammen auf der Bühne zu stehen. Wir sind auch megastolz, dass wir den Remix der offiziellen Parookaville-Hymne "Fix me" von Frdy und Twoloud machen durften. Der erscheint Montag in einer Woche bei iTunes.

Eure Vorbilder waren in der Vergangenheit Dimitri Vegas &Like Mike. Hat sich daran was geändert? Ihr habt ja viele andere Künstler sogar persönlich kennen gelernt.

Grassler Das ist definitiv so geblieben. Die sind immerhin Resident-DJs beim Tomorrowland-Festival. Aber wenn ich für Sebastian sprechen darf, dann ist da noch Headhunterz dazugekommen und Martin Garrix. Der hat mit seinen 19 oder 20 Jahren schon so viel erreicht. Er ist einer der Top-3-DJs weltweit.

Ihr macht das immer noch nicht hauptberuflich?

Grassler Nein, das nicht. Das wird sicher noch etwas dauern. Ich bin Veranstaltungskaufmann, Sebastian arbeitet als Fachinformatiker. Viel Wochenende und Freizeit haben wir tatsächlich mit dem DJ-Sein nicht mehr. Aber es macht Spaß.

Könnt Ihr eigentlich auch ein Instrument spielen, so ganz klassisch, ohne Elektro?

Grassler Ich kann tatsächlich ein wenig Klavier spielen, wenn auch nicht wirklich gut.

Biesen Ich kann Klavier spielen.

Zurück zu Eurer eigentlichen Passion. Wie greifbar ist Euer Traum, beim Electric Love in Salzburg aufzulegen?

Grassler Na ja, unrealistisch ist das nicht mehr. Aber wir machen uns darüber gerade gar keinen Kopf. Das Parookaville-Festival ist ja inzwischen sogar größer als Electric Love, und wir sind mega glücklich, dass wir als Resident-DJs von Parookaville die krasse Entwicklung dieses Festivals miterleben dürfen.

Wie wichtig ist Parookaville für Euch, um bekannt zu werden?

Grassler Der Hype ist gerade mega. Mit Parookaville im Rücken haben wir mehr als eine gute Basis geschaffen, und wir freuen uns, dass wir quasi als Botschafter des Festivals das ganze Jahr über durch die Clubs in ganz Deutschland ziehen dürfen.

Wie geht es für Euch weiter?

Biesen Wir spielen am ersten Wochenende im August bei Nature One in Kastellaun und eine Woche später erstmals beim Elektrisize Festival in Erkelenz. Wir spielen dort auf der Mainstage und am selben Tag noch in Neukirchen beim Heaven & Hill auf der Halde Norddeutschland. Das sind in diesem Jahr noch die größten Festivals nach Parookaville für uns.

DIE FRAGEN STELLTE BIANCA MOKWA.

(RP)
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