Wesel Anleger der Sparkasse müssen weiter keine Zinsen zahlen

Wesel · Die Niederrheinische Sparkasse RheinLippe hat ihr Eigenkapital gestärkt. Demnächst gilt für alle Kunden nur noch eine Bankleitzahl.

 Friedrich-Wilhelm Häfemeier sieht die Nispa im Plan.

Friedrich-Wilhelm Häfemeier sieht die Nispa im Plan.

Foto: RP-Archivfoto

Seit dem 1. Januar 2016 gibt es Nispa, die Niederrheinische Sparkasse RheinLippe. Und bislang ist das neue Geldinstitut, das aus der Fusion der Sparkasse Dinslaken-Voerde-Hünxe und der Verbandssparkasse Wesel hervorgegangen ist, planmäßig unterwegs. Den Jahresabschluss 2015 habe man wie geplant hinbekommen, so Sparkassenchef Friedrich-Wilhelm Häfemeier. Dinslaken hatte im vergangenen Jahr das Ergebnis erreicht, das geplant war: Das Geschäftsjahr ist mit einem deutlichen Gewinn abgeschlossen worden.

Und es sei auch gelungen, einen deutlichen Betrag, rund 30 Millionen Euro, in das Eigenkapital zu schieben. Dafür seien stille Reserven der Weseler Sparkasse aktiviert worden, so Häfemeier. Und dann war da noch die Auflage der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht, kurz BaFin. Sie hatte für die Sparkasse Dinslaken-Voerde-Hünxe am 15. Januar 2015 erhöhte Eigenmittelanforderungen angeordnet. Die Aufsichtsbehörde hatte damit auf festgestellte Verstöße gegen die Anforderungen an eine ordnungsgemäße Geschäftsorganisation reagiert. Die Folge der Auflage war, dass die Sparkasse Dinslaken für jeden Kredit-Euro 30 Prozent mehr Eigenkapital als Sicherheit vorweisen musste als andere Sparkassen. "Im zweiten Quartal 2016 haben wir die Aufhebung erhalten", sagt Häfemeier. Nach dem Wegfall dieser Auflage stehe die Sparkasse nun vernünftig und solide da. "Das Eigenkapital in Höhe von 240 Millionen Euro ist ordentlich", sagt Häfemeier.

Auf der anderen Seite ist das Problem der Nullzinsphase geblieben, was die Zinserträge deutlich schmälert. Trotz dieser Entwicklung müssen Privatkunden der Sparkasse nicht befürchten, dass von ihnen Negativzinsen verlangt werden, betont Häfemeier. An eine schnelle Änderung bei den Zinsen glaubt Häfemeier nicht. Die Niedrigzinsphase werde noch fünf bis zehn Jahre anhalten.

Viele Kunden nutzen vermehrt die digitalen Möglichkeiten, um ihre Bankgeschäfte zu tätigen. "Das führt verstärkt dazu, dass unsere Kunden nicht mehr so oft die Filialen aufsuchen." In diesem Zusammenhang betont Häfemeier, dass die Nispa nicht vorhabe, flächendeckend Filialen zu schließen. Überlegt würden Anpassungen bei den Öffnungszeiten. Die neue Sparkasse verfügt über zwei "Prachtbauten" - die Hauptstellen in Wesel und Dinslaken. Befürchtungen, dass eines dieser Gebäude aufgegeben wird, widerspricht er. Die Hauptstelle in Dinslaken bleibe. Zwar ist der Zusammenschluss der beiden Sparkassen seit dem 1. Januar 2016 amtlich, dennoch gibt es bei den Kunden weiterhin einen Unterschied: Die Dinslakener, Voerder und Hünxer hatten ihre bisherige Bankleitzahl behalten, ebenso die Weseler. Das wird sich im Zuge der technischen Fusion, die bis Ende September abgeschlossen sein wird, ändern. Dann gibt es nur noch eine Bankleitzahl, die bisherige der Sparkasse Wesel. Die Umstellung werde aber keine Auswirkungen auf die Kunden haben, sie erfolge automatisch, sagt Häfemeier.

(mt)
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