Kreis Wesel Auch den Metallern droht Fachkräftemangel

Kreis Wesel · Im Xantener Schützenhaus fand gestern die 16. Lossprechungsfeier der Metall-Innung statt. Für die 36 neuen Junggesellen in den Bereichen Konstruktionstechnik, Fahrzeugbau und Metallgestaltung ist mit der Lehrzeit aber keinesfalls die ZIm Rahmen der Lossprechungsfeier erhielten nicht nur die bisherigen Auszubildenden ihre Gesellenbriefeeit des Lernens vorbei. "Man hat ihnen einen Schlüssel gegeben, mit dem sie jetzt viele Türen in ihrem Leben öffnen können. Weiter- und Fortbildung sollte ab jetzt ihr Ziel sein", ermutigte Obermeister Rainer Theunissen den Nachwuchs. Mit dem Gesellenbrief als Grundlage die Technikerschule besuchen oder sein Meisterstück abzuliefern lohne sich laut Theunissen nicht nur für den Geldbeutel, sondern mache auch die tägliche Arbeit interessanter.

 Gesellenbriefe und Meisterbriefe gab es gestern in Xanten.

Gesellenbriefe und Meisterbriefe gab es gestern in Xanten.

Foto: Armin fischer

Sorge bereitet dem Xantener, der seinen Betrieb bereits in der vierten Generation führt, die Entwicklung auf dem Ausbildungsmarkt. Erstmals liegt die Zahl der Lossprechungen unter 40 - Tendenz weiter fallend. "Zum einen ist die außerbetriebliche Ausbildung drastisch zurückgegangen, zum anderen bilden Industriebetriebe nur noch wenige junge Leute selbst aus, sondern bedienen sich beim Handwerk. Das wird dazu führen, dass uns demnächst Fachkräfte fehlen werden", befürchtet Theunissen, der die Begründung für diesen Trend auch gleich hinterherschiebt: "Der Auszubildende in einem Handwerksbetrieb kennt sich überall aus, erfährt eine individuelle Ausbildung, während sein Kollege im Industriebetrieb vieles gar nicht erlebt." Für Lehrlingswart Lutz Isselhorst liegt ein Grund der Misere in der Veränderung der Schullandschaft. "Der klassische Auszubildende im Handwerk kam von der Haupt- oder Realschule. Diese Schulformen sind aber rückläufig; das ist vonseiten der Politik so gewollt." Xantens stellvertretender Bürgermeister Rainer Groß gratulierte den Absolventen, mahnte aber auch, sich nicht mit dem Erreichten zufriedenzugeben: "Mit der Gesellenprüfung hat man sein Ziel nicht erreicht, Anforderungen und Technik schreiten voran.

Prüfungsbester Winter 2015/16: Frederik Groll, Betrieb Lutz Isselhorst, Voerde; Sommer 2015: Lars Lubenow, Betrieb Pau-Söhne GmbH Kamp-Lintfort; Silberner Meisterbrief: Rainer Theunissen, Xanten; Hendrikus Wolterinck, Hünxe; Goldener Meisterbrief: Horst Paul, Dinslaken.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort