Wesel Aufreibende Dreharbeiten im Fährhaus

Wesel · Zum x-ten Male stellt Antje Brdaric das Weinglas ab, rückt Besteck und Serviette zurecht. Sie hat aufgehört mitzuzählen. Jeder Handgriff, jede Geste, jede Position wird immer aufs Neue wiederholt. Und immer recht freundlich.

 Das Fährhaus in Bislich liegt idyllisch auf dem Deich und bietet schöne Ausblicke auf den Rhein und die Landschaft.

Das Fährhaus in Bislich liegt idyllisch auf dem Deich und bietet schöne Ausblicke auf den Rhein und die Landschaft.

Foto: RP-Archiv

Es waren einige der wenigen Bilderbuchtage des aktuell eher herbstlichen Sommers, an denen Antje Brdaric kaum eine Sekunde Ruhe fand. Von früh bis spät drehte sich für sie alles ums Fernsehen. Zum einen war das Aufnahme-Team mehrfach in ihrem Lokal zu Gast, zum anderen war sie mit Kollegen etliche Tage unterwegs, um jeweils Kunst und Können eines Mitstreiters unter die Lupe zu nehmen. "Stressig, wir sind alle vollkommen durch", sagte die 43-Jährige an einem Drehtag in ihrem Lokal, als die Aufnahmearbeiten noch lange nicht zu Ende waren. Zu sehen sein wird das Ergebnis in ein paar Wochen in der Kabel 1-Reihe "Mein Lokal, dein Lokal - Wo schmeckt's am besten?".

Das Fährhaus stellt sich dem Urteil von vier niederrheinschen Mitbewerbern des Wettstreits. Mit im Boot sind die Küchenchefs des Fisch-Restaurants Lepsys in Willich, der Waldschänke by Marco in Moers, der Western River Ranch und des veganen Restaurants Alge, die beide in Mönchengladbach angesiedelt sind. Gegessen wird nicht etwa ein eigens für die Sendung fabriziertes Gericht, sondern ein Drei-Gang-Menü, das aus der ganz normalen Karte des jeweiligen Hauses ausgesucht wird. Als echte Herausforderung bezeichnete es Brdaric dennoch, dass ein Veganer dabei ist. Gelatine im Eis zum Beispiel dürfte ihm nicht behagen,

 "Bitte noch einmal": Antje Brdaric musste bei den Dreharbeiten x-mal die gleichen Abläufe wiederholen.

"Bitte noch einmal": Antje Brdaric musste bei den Dreharbeiten x-mal die gleichen Abläufe wiederholen.

Foto: Schubert

Die Testessen gehen reihum. Von Montag bis Freitag geben die Teilnehmer sich gegenseitig Punkte. Am Ende wird der Sieger gekürt. Dem winken ein goldener Teller und 3000 Euro. Unterdessen ist für die Niederrhein-Staffel alles im Kasten, aber verraten werden darf bis zum Sendetermin nichts.

Antje Brdaric, die einzige Frau in der Fünfer-Runde, zweifelt stark daran, sich noch einmal der Tortur eines TV-Auftritts unterziehen zu wollen. Sie sieht es aber als gute Gelegenheit, Bislich sowie ganz Wesel und letztlich den Niederrhein als besuchenswerte Region zu stärken. Erst zwei Wochen vor Drehstart hatte sie sich beworben und war offenbar aus einem Kreis von gut 20 Aspiranten ausgewählt worden. Und sie ist nicht die Erste, die Kochkünste aus Bislich werbewirksam ins Fernsehen bringt. In der WDR-Reihe "Land & lecker" hatten 2010 Thea Clostermann und 2012 Dorothee Dingebauer erfolgreich mitgewirkt.

(fws)
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